Sie hing sieben Stunden am Matterhorn
Blitz tötet alleinerziehendes Ami-Mami!

Zwei Amerikaner befinden sich unterhalb des Matterhorn-Gipfels, als ein schweres Unwetter aufzieht. Ein Blitz schlägt ein und trifft die Bergsteigerin tödlich. Ihr Begleiter organisiert Hilfe. Doch erst nach sieben Stunden gelangen die Einsatzkräfte zum Unfallort. Die Wetterverhältnisse machten es zuvor unmöglich.
Publiziert: 02.08.2017 um 12:41 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:58 Uhr
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Ein Blitz traf die alleinerziehende Mutter Samantha Ramsay beim Abstieg vom Matterhorn.
Foto: zvg
Johannes Hillig

Die Tragödie passiert letzten Sonntag unterhalb des Matterhorn-Gipfels. Ein amerikanisches Bergsteiger-Duo aus dem US-Bundesstaat Nevada ist gerade im Abstieg, als es von einem schweren Unwetter überrascht wird. Ein Blitz trifft Samantha Ramsay (†41). Bewusstlos hängt sie in den Seilen. Ihr Begleiter (40), der sich nur 20 Meter über ihr befindet, als der Blitz einschlägt, steht unter Schock. Mit einem speziellen GPS-Tracker ruft er um 18.30 Uhr Hilfe. Sieben Stunden vergehen, bis die Retter endlich zu ihnen gelangen.

Samantha Ramsay hing leblos in den Seilen. Ihr geschockter Begleiter knapp zwanzig Meter über ihr. Nach sieben Stunden am Berg konnten die Einsatzkräfte zum Unfallort. Zuvor machte das Wetter es unmöglich, heranzufliegen.
Foto: AirZermatt

Tote ist zweifache Mutter

«Die Wetterverhältnisse waren extrem. Starke Winde machten ein Anfliegen vorerst unmöglich. Wir mussten bis Mitternacht warten, erst dann konnten wir zum Unfallort», sagt Anjan Truffer, Chef vom Rettungsdienst Air Zermatt zu BLICK. Mehrere Anflüge sind nötig, denn immer noch herrschen starke Winde. Nach knapp einer Stunde und dreissig Minuten gelingt die Rettung. Im Tal dann die traurige Nachricht: Samantha Ramsay ist ihren Verletzungen erlegen. «Der Blitz traf sie direkt, sie hatte keine Chance.»

Sie war alleinerziehende Mutter und hinterlässt zwei Kinder (9 und 12). Erst vergangenes Jahr war ihr Mann Rob Ramsay (†42) verstorben. Nach mehr als 15 Jahren hatte der Ex-Baseball-Profi den Kampf gegen einen Gehirntumor verloren. Seitdem kümmerte sich seine Ehefrau alleine um die gemeinsamen Kinder. Bis zur verhängnisvollen Klettertour am Matterhorn.

Bergsteigen war ihre Leidenschaft

«Samantha war nach dem Tod ihres Mannes sehr traurig, aber sie hat es die meiste Zeit nicht gezeigt», sagt ein Freund der Familie zu «DailyMail». Sie wollte ihren Kindern ein gutes Vorbild sein, nach vorne blicken und das Leben geniessen. Trotz eines solch schweren Verlustes. Das Bergsteigen hatte es der alleinerziehenden Mutter angetan, erst Ende Juni hatte sie den Kilimandscharo (5895 m) bezwungen. In der Schweiz, am Matterhorn, sollte ihr ihre Leidenschaft zum Verhängnis werden.

An der Universität Idaho, wo Samantha Ramsay als Professorin für Ernährungswissenschaften arbeitete, sitzt der Schock tief. «Wir sind zutiefst bestürzt über die Nachricht, ein hoch angesehenes Mitglied unseres Instituts ist von uns gegangen», schreibt der Präsident der Universität Chuck Staben in einer Mitteilung.

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Die Ermittlungen zum genauen Hergang des Matterhorn-Dramas laufen derweil. «Wir konnten ihren Begleiter noch nicht zum Vorfall befragen», sagt der Oberstaatsanwalt des Kantons Wallis, Rinaldo Arnold zu BLICK.

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