Bei einem Einsatz im Zuge einer Liegenschaftsbesetzung sowie Sachbeschädigungen sind in der Nacht auf Sonntag in Bern sechs Beamte der Kantonspolizei Bern bei Angriffen verletzt worden.
Berner Kantonspolizisten beobachteten am Samstag, kurz vor 2230 Uhr, dass sich zahlreiche Menschen bei einer sich im Umbau befindenden Liegenschaft im Bereich der Laupenstrasse 20 in Bern einfanden. Im Verlaufe der Nachtstunden wurden durch mehrere Personen Sachbeschädigungen durch Sprayereien im Bereich der Geleise und des Bahnhofs verübt.
Massive Angriffe
In der Folge hielten die Einsatzkräfte dort zwei Personen an. Kurz nach der Anhaltung wurden die Mitarbeitenden von Personen aus der Liegenschaft heraus massiv angegriffen und mit Wurfgegenständen beschossen.
«Die Täter gingen mit grossem Gewaltpotenzial auf unsere Leute los», sagt Dominik Jäggi, Mediensprecher der Kapo Bern, gegenüber BLICK auf Anfrage. «Sie warfen Steine in der Grösse von Pflastersteinen und zündeten Feuerwerkskörper.»
In ärztliche Kontrolle
Sechs Polizisten wurden dabei unter anderem durch Steinwürfe an den Kopf sowie Pyrotechnika verletzt. Sie mussten sich teilweise in ärztliche Kontrolle begeben. Zum eigenen Schutz mussten sie Mittel wie Reizstoff und Gummigeschosse einsetzen und auch den Einsatz der Schusswaffe androhen. Nach dem Abtransport der angehaltenen Personen zogen sich die Angreifer vorerst in das Gebäude an der Laupenstrasse zurück.
Kurz nach 2 Uhr verliessen die Personen die Liegenschaft und es formierte sich ein grosser Umzug mit zahlreichen Teilnehmern. Dieser zog von der Laupenstrasse in Richtung Schützenmatte. Dabei wurden erneut Pyrotechnika abgebrannt und es kam es zu weiteren Sachbeschädigungen; so wurde die Scheibe eines Einsatzfahrzeuges zerstört.
Polizei ermittelt
Zudem kam es wiederum zu Angriffen auf die Polizeikräfte, die den Umzug begleiteten, um einen Marsch in die Innenstadt zu verhindern. Die Einsatzkräfte mussten deshalb erneut Mittel einsetzen. Auf der Schützenmatte löste sich die Personengruppe schliesslich auf.
Im Zusammenhang mit den Ereignissen, so etwa den Angriffen auf die Einsatzkräfte sowie den Sachbeschädigungen in und rund um die Liegenschaft an der Laupenstrasse wurden Ermittlungen aufgenommen.
Von den beiden angehaltenen Personen, befindet sich immer noch eine in Polizeigewahrsam. Gegen sie wird Anzeigen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte eingereicht. Warum hat die Polizei nicht mehr Chaoten festgenommen? Dazu sagt Jäggi: «Unsere Priorität lag angesichts des grossen Gewaltpotentials darin, einen Umzug in die Innenstadt mit weiteren Sachbeschädigungen zu verhindern.» (gf)