An Festivals wird bekanntermassen nicht nur Musik gehört, sondern auch viel getrunken und gegessen. Um grosse Mengen an Abfall zu verhindern, verlangen Open Airs seit Jahren ein Depot auf Becher und Teller. Genau mit diesen zwei Franken pro zurückgebrachtem Geschirr verdienen sich Pfandsammler eine goldene Nase.
Am Gurtenfestival sind dieses Jahr rund 40 Personen angereist, um den anderen Festivalbesuchern den Abfall hinterher zu räumen. Die Sammler sind sehr gut vorbereitet. Mit Handschuhen und Stirnlampen schauen sie in den Abfallkübeln nach, ob jemand eine Gabel oder ein Messer weggeworfen hat. Am Ende verdienen die mehrheitlich aus Polen stammenden Depot-Sammler pro Open Air und Sammler bis zu 3000 Franken. Das sind über 100'000 Franken alleine am Gurtenfestival.
«Sie stören nicht»
«Es ist gut, dass die Gruppe den Abfall einsammelt. Solange sie den Besuchern die Becher nicht aus den Händen reissen, stören sie uns nicht», sagt Simon Haldemann zu Radio Energy. Bis jetzt habe man mit den Sammlern keine negativen Erfahrungen gemacht.
Aber nicht alle Festivals in der Schweiz ziehen mit. St. Gallen, Frauenfeld, Zürich und Gampel haben eine Jeton-Pflicht. In Frauenfeld liegt das Problem beim Einweggeschirr: «Wir haben kein Mehrweggeschirr wie das Gurtenfestival. Deswegen, und weil man bei uns eigene Getränke mitbringen kann, brauchen wir die Jetons», sagt Andrea Läderach, Sprecherin des Open Air Frauenfeld. In Gampel steht die Sicherheit im Vordergrund: «Es kann sein, dass jemand kurz sein Getränk am Tresen liegen lässt und es ein Depotsammler mitnimmt. Mit dem Jeton verhindern wir das.»