Seit Jahrzehnten kämpft Ursula Grob um die Akzeptanz von Behinderten. Der Grund: Ihre Tochter Denise (33) hat das Down-Syndrom, auch Trisomie 21 genannt. Einer Krankheit, die weltweit sehr verbreitet ist: Jedes 700. Kind leidet darunter.
Am kommenden Samstag feiert Denise Grob ihren 34. Geburtstag. Sie hat einen grossen Wunsch: Sie würde gerne Post erhalten - aus Papier, nicht virtuelle. Denn die junge Frau liebt Karten und hat sogar einen eigenen Briefkasten. Diesen Wunsch will ihre Mutter erfüllen.
«Ich habe mit 6-7 Karten gerechnet, das macht mich sprachlos»
Auf Facebook startet sie einen Aufruf, der die Menschen mitten ins Herz trifft: «Menschen mit einer Behinderung haben weniger Kontakt zur Umwelt und unsere Denise kann nicht einfach so alleine in den Ausgang», schreibt Ursula Grob über ein Foto der Tochter. «Wer Zeit und Lust hat, schreibt doch Denise ein Kärtli. Danke für eure Unterstützung.»
Über 3500 Mal wurde der Post bislang geteilt. 1000 Menschen aus der gesamten Schweiz und sogar dem näheren Ausland kommentierten den Eintrag und kündeten einen Beitrag an. Mit so einem Echo hat Ursula Grob nicht gerechnet. «Ich habe mit 6-7 Karten gerechnet, das macht mich sprachlos», sagt sie zu BLICK.
«Der Pöstler ist gefordert»
Das baldige Geburtstagskind ahnt noch nichts von ihrem Glück. Ursula Grob ist sich jedoch sicher, dass sich ihre Tochter freuen wird: «Denise ist sehr spontan und ein froher Mensch, sie wird diese Briefe sicherlich geniessen». In einem zweiten Post bedankt sich die Mutter bereits. «Der Pöstler ist gefordert.»
Mutter Grob sagt Danke: «Liebi FB Fründe bi ja so überweltigt über die redaktione..dir sit die beste. danke viel viel mal. no ganz kurz. Denise wird 34 jährig. Sit üs nid bös wemer üs nid persönlich chöi melde es si so viel u denise cha selber nid schribe.das wird ja für sie e mega geburtstag gäh u der pösteler isch gforderet. mir werde aber nachem geburi föteli üs FB tue damit dir au e chline iblick vo dem tag überchömet.aune aus guete u e schöne tag s mami vor denise»
Besonders erstaunt ist Grob über die positiven Feedbacks, denn normalerweise spürt die Familie besonders bei fremden Menschen die fehlende Akzeptanz. «Behinderte sind kein Problem, aber teils die Menschen.» Nun zeigen genau diese Fremden auf Facebook, dass es auch anders geht.
Dutzende Menschen posten auf Facebook ihre Briefe und Karten, die sie an Denise schreiben. Falls auch Sie mitmachen wollen, hier die Adresse: Denise Grob, Gyrischachenstrasse 61, 3400 Burgdorf BE