Öffentlicher Gottesdienst nach Horror-Crash in Schweden
Adelboden veröffentlicht Fotos der sechs Opfer

Der Rücktransport der Leichen der sechs Schweizer ist nach dem Horror-Crash in Schweden organisiert. Die Gemeinde Adelboden BE plant eine öffentliche Abdankung – und publiziert aus diesem Anlass die Porträtfotos der Opfer.
Publiziert: 23.01.2019 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2019 um 17:28 Uhr
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Die Gemeinde veröffentlichte die Bilder der Opfer: Joel M.* (†27) sass im Todesbus und starb.
Foto: Gemeinde Adelboden BE

Bei dem Horror-Crash in Schweden starben sechs junge Schweizer. Der Rücktransport ihrer Leichname wurde in die Wege geleitet. In einem Schreiben informiert die Gemeinde Adelboden nun darüber, wie von den Toten Abschied genommen wird.

Auf Wunsch der Angehörigen wird die Beisetzung im engsten Familienkreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen. Am Mittwoch, 30. Januar, um 14 Uhr wird dann ein öffentlicher Abschiedsgottesdienst für die sechs Opfer stattfinden.

Abdankungsfeier findet in Sporthalle statt

Aufgrund der erwarteten grossen Anzahl von Besuchern, die dem Gottesdienst beiwohnen möchten, wird die Abdankungsfeier in der Sporthalle Widi in Frutigen BE abgehalten. Die Gemeinde Adelboden verfügt über keine ähnlich grosse Lokalität. Für die Organisation des öffentlichen Gottesdienstes wurde ein Organisationsteam eingesetzt und eine Website mit den wichtigsten Informationen eingerichtet.

Die Tragödie, bei der sechs Schweizer in Schweden ums Leben kamen, hat sich in der Nacht auf den 12. Januar ereignet. Aus noch ungeklärten Gründen krachte der Mini-Bus mit einem Minen-Fahrzeug zusammen. Die Unfallstelle befindet sich nahe der nordschwedischen Stadt Masugnsbyn, sie ist unter den Einheimischen als «Todeskurve» bekannt. Die Männergruppe aus dem Berner Oberland war vor dem Jahreswechsel aufgebrochen, um im hohen Norden die eindrücklichen Nordlichter zu bewundern.

Joseph S. (†19) ist das jüngste Opfer des Horror-Crashs

Timon G.* (†20) ist eines der Opfer. Erst 2017 hat er seine Lehre zum kaufmännischen Angestellten auf der Gemeindekanzlei von Adelboden BE absolviert. Auch der gelernte Zimmermann Timo S.* (†25) verlor sein Leben. Er war ein passionierter Gleitschirmflieger. «An Weihnachten hat die Familie mit allen vier Kindern zusammen gefeiert. Es gibt ihnen allen Kraft, dass die letzte Begegnung mit Patrick so schön und harmonisch war», sagte Nachbar R.S.** kurz nach dem tödlichen Unfall zu BLICK.

Michael H.* (†27) war wie auch die anderen Verunglückten Mitglied der Gemeinde für Christus. Der Metallbauschlosser hat als Montageleiter für ein KMU in Adelboden gearbeitet. Sein Bruder Joel H.* (†25) war ebenfalls an Bord des verunglückten Mini-Vans. Auch der Bauingenieur hat den Crash nicht überlebt. Der Ausflug in den hohen Norden hat ebenso Joel M.* (†27) das Leben gekostet. Er war als Forstwart im Kanton Solothurn tätig.

Das jüngste Opfer der Tragödie ist der gelernte Schreiner Joseph S.* (†19). Vergangenen Sommer hatte der passionierte Musiker und Bassist seine Lehre erfolgreich abgeschlossen. Während sechs Schweizer beim Horror-Crash in Schweden starben, hat einer die Tragödie überlebt: Der Adelbodner Ilja B.* (23). Ihm geht es den Umständen entsprechend gut.

Darum sind die Schweden-Opfer jetzt nicht mehr anonymisiert

Aus Persönlichkeitsschutzgründen hatte BLICK die Opfer bisher anonymisiert. Ihre Bilder wurden deswegen nur verpixelt gezeigt und die Namen geändert. Heute Mittwoch jedoch hat die Gemeinde Adelboden in Absprache mit den Angehörigen ein Leidzirkular verschickt. Die Gemeinde hat darin nun die Erlaubnis erteilt, die Opfer unverpixelt zu zeigen und mit richtigem Namen zu nennen.

Am Samstag, 26. Januar 2019, findet auf dem Dorfplatz von Adelboden die TV-Sendung «SRF bi de Lüt» statt. Die Verantwortlichen standen bei der Vorbereitung der Sendung in Kontakt mit den Angehörigen der Unfallopfer. Auf Wunsch der Angehörigen wurde entschieden, die Sendung trotz des tragischen Ereignisses durchzuführen. (jmh/rad)

* Namen bekannt

BLICK-Reporter Michael Sahli ist an der Unfallstelle
1:11
Horror-Crash in Schweden:BLICK-Reporter Michael Sahli ist an der Unfallstelle

 

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