Die beiden Teenager gehen ihrem neuen Hobby erst seit rund einer Woche nach – und schon haben sie beim Magnetfischen einen echten Knaller an Land gezogen: Ein Sturmgewehr 90! «Wir waren einen Moment lang sprachlos», sagt Mike Augstburger (18) zu BLICK.
Der Jugendliche ist am Freitagabend mit seinem Kumpel Lukas Künzli (18) beim Dittligsee im Berner Oberland zugange, als er etwas besonders Schweres an der Magnetangel hat, das offenbar auch tief im Schlamm steckt. Dann zieht er das Gewehr aus dem Wasser.
«Klar, dass wir es nicht behalten dürfen»
Nach dem Fund um 21.30 Uhr beraten sich die beiden, was sie mit ihm tun sollen. «Es war klar, dass wir das Gewehr nicht behalten durften», sagt Augstburger.
Die Freunde informieren die Polizei. Fünfzehn Minuten später sind zwei Beamte da und nehmen die Waffe mit. Die Kantonspolizei Bern bestätigt BLICK, dass am Freitagabend ein Gewehr abgegeben wurde. «Unseren Abklärungen zufolge handelt es sich um eine Armeewaffe», sagt Sprecherin Regina Aeberli. Man habe sie der Armee übergeben.
Hobby auf Youtube entdeckt
Bei diesem Fund handelt es sich gemäss Aeberli um einen Einzelfall. Es komme nicht oft vor, dass Waffen in Gewässern gefunden und abgegeben werden. In diesem Fall läuft es wie bei einem normalen Fundgegenstand: Die Polizei versucht, den rechtmässigen Eigentümer zu ermitteln und den Gegenstand zurückzugeben. Ist dies innerhalb der gesetzlichen Frist von fünf Jahren nicht möglich, wird das Objekt vernichtet.
Der Thuner Mike Augstburger, der gerade seine Lehre als Landschaftsgärtner abgeschlossen hat, hat das Magnetfischen auf Youtube entdeckt. «Das will ich auch ausprobieren», dachte er sich und bestellte sich vor einer Woche einen 650 Gramm schweren Magneten und ein Seil. Nach drei Abenden am Thunersee suchte er nach einem neuen Gewässer und kam auf den Dittligsee in der Gegend von Forst-Längenbühl.
Der Kick, etwas Besonderes zu finden
«Beim Magnetfischen geht es darum, so viel Metall wie möglich aus dem See zu holen», sagt der 18-Jährige. Oft sind es Werkzeuge, Töpfe, Nägel. Das Material wird dann fachgerecht entsorgt. Doch auch der Kick, etwas Cooles an Land zu ziehen, spielt bei dem Hobby eine Rolle, so Augstburger: «Dieser Fund spornt uns natürlich an, weiterzumachen.»