Es war für Massimo Beck (47) aus Courtelary BE der Fund seines Lebens: Der Familienvater und Hobby-Archäologe entdeckte an einem Samstag im Herbst 2017 zusammen mit einem Kollegen auf einem Feld in Prêles BE eine 3500 alte Bronzehand mit Goldarmband, einen Dolch und eine menschliche Rippe.
«Die Hand war voller Erde. Ich dachte zuerst, dass es eine Dose sei», sagt Beck. «Als wir sie umdrehten, sahen wir das Goldarmband.» Ein Sensationsfund: Ähnliche Plastiken aus Mitteleuropas Bronzezeit sind nicht bekannt.
Den Fund machen die beiden nicht mit Spezialgeräten, sondern mit einfachen Metalldetektoren. «Wir hatten die Erlaubnis des Bauern», sagt Beck. «Wir machten das Loch danach vorsichtig zu.»
Sein Kollege nimmt die Schätze übers Wochenende mit nach Hause. Dann fahren sie nach Bern, übergeben dort ihren Sensationsfund dem Archäologischen Dienst des Kantons und machen auf dessen Bitte hin noch eine Drohnenaufnahme vom Fundort.
Trotzdem sei das Gelände danach noch monatelang frei zugänglich gewesen, wundert sich Beck. Er selber kehrt nicht mehr zurück. «Es war für mich wichtig, dass noch der Rest gefunden wird. Ich respektiere eine archäologische Fundstätte. Für mich ist es ein reines Freizeithobby.»
Als Grabräuber verdächtigt
Im April erhält er plötzlich einen Anruf vom Archäologischen Dienst. «Man sagte mir, es habe zwei grosse Löcher auf dem Feld.» Offensichtlich waren Grabräuber vor Ort. «Man fragte mich, ob ich das gewesen sei», sagt Beck. «Ich war empört. Ich bin kein Dieb!»
Mitarbeiter des Archäologischen Dienstes beginnen im Mai mit Nachgrabungen am Fundort. Im Juni dann der Schock für die Familie Beck. «Die Polizei riss uns eines Morgens aus dem Schlaf und durchsuchte das Haus», sagt Beck. «Sie fanden nichts. Es ist grotesk.»
Trotzdem läuft unterdessen ein Strafverfahren gegen Beck. «Ich habe mir einen Anwalt genommen. Es ist ein Albtraum für mich.»
Er und sein Kollege haben laut Zivilgesetzbuch einen Finderlohn vom Staat zugute. Das gilt aber nur, wenn der Fund legal gemacht wurde. «Ich will gar kein Geld. Ich will nur ein Dankeschön und dann meine Ruhe.»