Darum gehts
- Familie im Zug attackiert: Mann wird durch ukrainische Sprache aggressiv
- Angreifer äusserte Morddrohungen und wurde handgreiflich gegen die Familie
- Einjähriges Kind stark mitgenommen, Polizei bestätigt Vorfall und ermittelt
Eine junge Familie erlebte auf einer Zugfahrt einen Schockmoment: Am Montagabend war ein Schweizer gemeinsam mit seiner Frau, die ukrainische Wurzeln hat, und ihrem gemeinsamen Baby von Interlaken BE nach Spiez BE unterwegs.
Als das Paar Ukrainisch sprach, wurden sie plötzlich von einem russischsprachigen Mann attackiert – völlig ohne erkennbaren Grund. Zuerst hatte «20 Minuten» über den Fall berichtet.
Wie auf einem von der Frau veröffentlichten Video zu hören ist, sprach der Mann sogar Morddrohungen gegen die Familie aus. «Es wird schlecht für dich ausgehen.» «Verschwinde aus dem Waggon.» Und: «Du wirst ein riesiges Problem bekommen.» Ansonsten fielen immer wieder Beschimpfungen unter der Gürtellinie.
Angreifer wird plötzlich handgreiflich
Bei den verbalen Angriffen blieb es aber nicht: Nach einigen Minuten entdeckte der Aggressor, dass die Frau den Wutausbruch filmte und wurde handgreiflich, wie die junge Mutter in der Videobeschreibung schildert: «Nachdem er mir mein Handy aus der Hand geschlagen hatte, schubste mein Mann ihn weg, damit ich mit meinem Baby in ein anderes Abteil gehen konnte.» Anschliessend alarmierten Zeugen die Polizei.
Die Frau erklärt weiter, dass der Angreifer offenbar durch das Ukrainisch sprechen provoziert wurde. «Es kann jede Familie treffen», schreibt sie. «Das ist wirklich beängstigend.» Nach ihren Angaben soll es sich bei dem Mann um einen Russen handeln.
Familienvater «geschockt»
«Wir waren geschockt, besonders unser einjähriges Kind hat der Vorfall stark mitgenommen», sagt der Familienvater, dessen Eltern aus Belarus stammen, zu «20 Minuten».
In ukrainischen Telegram-Kanälen wird das Video rege geteilt. Darunter äussern viele ihre Empörung über die Gewalt und geben an, dass es immer wieder zu solchen Attacken im öffentlichen Raum komme.
Solidarität in den Kommentaren
Hinzu kommt: In den Kommentaren unter dem entsprechenden Beitrag haben sich auch andere Personen gemeldet, die den gleichen Mann erkannt und von ähnlichen negativen Begegnungen mit ihm und seiner Begleiterin berichtet haben.
Die Berner Kantonspolizei bestätigte den Vorfall gegenüber «20 Minuten». Die Abklärungen laufen. Nur so viel: Niemand musste ins Spital gebracht werden.