Männer ziehen blank
Frauen stürmen Stripclub

Seit einem Jahr verzeichnet ein Berner Stripclub plötzlich massiv mehr weibliche Kundschaft. Jetzt sollen Frauenabende dem Trend endgültig zum Durchbruch verhelfen.
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Begeistert das Publikum: Stripper Ramon am Jubiläumsfest im Berner Perroquet.
Foto: Andreas von Gunten
Von Roger Baur

Zugegeben, Frauen gibts schon lange im legendären Berner Stripclub «Perroquet». Aber seit kurzem sind sie nicht nur an der Stange anzutreffen. «Wir wurden selber völlig überrascht», sagt Geschäftsführer Marcel Vaudan. «Praktisch über Nacht haben uns die Frauen plötzlich die Türen eingerannt.»

Angefangen hat alles vor einem Jahr. Damals posteteten Promis plötzlich ihre Stripclub-Besuche auf Facebook und Co. «Das hat eingeschlagen wie eine Bombe», sagt Marcel Vaudan. «Als die Angelina Jolie oder Paris Hilton plötzlich in einem solchen Lokal gesehen haben, war die Hemmschwelle auf einmal weg.»

Frauen poltern beim Strip

Und so stapelten sich im Perroquet von einem Tag auf den anderen plötzlich die Reservationen für Polterabende von Frauen. «Als die ersten Reservationen kamen», erzählt Vaudan, «sagte ich noch, dass ich nun nicht so schnell einen männlichen Stripper organisieren könne. Ich war dann überrascht zu hören, dass die Frauen durchaus auch Frauen sehen wollen.» Heute ist bereits jede vierte Polterabend-Gruppe, die im Perroquet reserviert, eine Frauenclique.

Zum grossen Jubiläumsfest hat der Perroquet-Chef darum einen gemischten Abend organisiert. Neben der barbusigen Dschungelcamp-Lady Micaela Schäfer, trat auch Stripper Ramon auf. «Und der hat nicht nur die Frauen begeistert. Auch die Männer haben ihn gefilmt», sagt Vaudan. Und die Erfahrung habe ihm gezeigt, «Dass nicht nur Frauen ein neues Zielpublikum sind, sondern auch Pärchen.»

Neue Finanzierung gesucht

Ab Herbst macht das Perroquet darum ernst. Das bereits erprobte Lady-Programm «Toys and the City» soll im Serie gehen. Nur ein Problem gibts noch: Die Finanzierung.

Denn der Strip für Männer finanziert sich aus dem konsumierten Champagner, «das funktioniert bei Frauen nicht», sagt Vaudan. Er setzt darum auf Eintrittspreise - und so schont der neue Trend auch noch gerade die Gesundheit.

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