Corona-Alarm bei Stuckis Arbeitgeber!
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Krank nach Kosovo-Ferien:Corona-Alarm bei Stuckis Arbeitgeber!

Kosovare schleppt Virus in Metzgerei in Münchenbuchsee BE ein
Corona-Alarm bei Stuckis Arbeitgeber!

Nach Kosovo-Ferien kehrt ein Angestellter der Grossmetzgerei Lüthi & Portmann in Deisswil bei Münchenbuchsee BE direkt an seinen Arbeitsplatz zurück. Ohne Quarantäne. Jetzt liegt er mit Corona im Spital. Auch mehrere seiner Arbeitskollegen wiesen Symptome auf.
Publiziert: 15.07.2020 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2020 um 14:00 Uhr
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Paul Lüthi (50) ist CEO der Lüthi-Gruppe, bei welcher der prominente Schwingerkönig Christian Stucki als Chauffeur tätig ist. Der 50-Jährige bestätigt den Corona-Fall im Betrieb. Der Mann sei zuvor tatsächlich in einem Risikoland in den Ferien gewesen.
Foto: Luisa Duppenthaler
Luisa Duppenthaler

Corona-Alarm bei der Grossmetzgerei Lüthi & Portmann in Deisswil bei Münchenbuchsee BE! BLICK erfuhr, dass ein Angestellter nach seiner Rückkehr aus dem Risikoland Kosovo direkt wieder auf der Arbeit erschienen war. Der Vorgesetzte habe um das Reiseziel seines Mitarbeiters gewusst, aber keine Quarantäne angeordnet.

Nun ist der Mann positiv auf Corona getestet worden. Der Metzgerei-Angestellte hat laut mehreren Quellen einen schweren Verlauf der Viruskrankheit. Er liege sogar im Spital.

Schwingerkönig-Boss weist alle Vorwürfe zurück

Paul Lüthi (50) ist CEO der Lüthi-Gruppe, bei der Schwingerkönig Christian Stucki (35) als Chauffeur tätig ist. Lüthi bestätigt zwar gegenüber BLICK den Corona-Fall in der Grossmetzgerei, sagt aber: «Wie es dem Patienten aktuell geht, wissen wir nicht.» Beim Erkrankten handle es sich um einen Mitarbeiter, der für die Kommissionierung zuständig sei: «Er rüstet bereits verpackte Fleischware für Kunden.» Für Konsumenten habe deswegen zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestanden.

Den Vorwurf, die Fleischfabrik habe die Quarantäneanordnung des Bundes missachtet, weist der CEO vehement zurück. Um dies zu beweisen, holt er beim Personalbüro die exakten Daten ein. Lüthi kommt mit einem gelben Post-it zurück und sagt: «Der Angestellte kam am 29. Juni zurück aus den Ferien.» Da sei die Quarantäne-Regelung für die Rückkehr aus Risikoländern noch nicht in Kraft gewesen. «Das BAG hat am 2. Juli über diese Auflage informiert, aktiv wurde sie dann erst am 6. Juli», stellt der Chef klar.

«Wir haben nichts falsch gemacht»

Problematisch sei halt, dass Infizierte nicht unmittelbar Symptome zeigen. Erst etwa eine Woche nach der Rückkehr des Mitarbeiters sei die Krankheit bei ihm ausgebrochen. Laut BLICK-Recherchen weisen mittlerweile sechs seiner Arbeitskollegen ebenfalls Corona-Symptome auf. Der CEO bestätigt: «Es gab einzelne Mitarbeiter, die nach dem Vorfall ebenfalls über Symptome klagten.» Die Tests seien aber allesamt negativ ausgefallen.

Der Chef des grossen Metzgereibetriebs ist überzeugt: «Wir haben nichts falsch gemacht!» Im Gegenteil. Man hätte stets sehr vorsichtig agiert: «Wir haben ein sehr strenges Hygienekonzept. Die Regeln werden eingehalten, wie Händewaschen und Desinfizieren. Und wir haben bis auf die Kantine auch im ganzen Betrieb eine generelle Maskenpflicht.» Mit der Bilanz ist Paul Lüthi zufrieden: «Wir hatten bislang einen Fall auf 400 Angestellte.»

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