Wenigstens eine gute Nachricht für alle seine Opfer: Markus M.* (51), der Vater und Schänder von Sabrina Marti (heute 27) und ihren Geschwistern, bleibt im Psychiatriezentrum in Münsingen BE in der geschlossenen Abteilung weggesperrt. Dafür hat Regierungsstatthalter Christian Rubin (54) gesorgt: «Als ich hörte, dass der Mann freigelassen werden soll, musste ich zum Schutz seiner Familie und auch zu seinem eigenen einen neuen Fürsorgerischen Freiheitsentzug verfügen.»
Rubin hat damit verhindert, dass ein weiterer Kuschel-Richter den Kinderschänder auf freien Fuss lässt. Das war ihm schon im Januar passiert. Damals hatte KuschelRichter Samuel Schmid M. zwar zu unbedingt verurteilt, ihn dann aber aus dem Gerichtssaal spazieren lassen. Trotz warnendem Gutachten.
Seit Anfang März hat M. eine weitere Anzeige am Hals. Diesmal von seiner bisherigen Lebenspartnerin. Mit Theres F. (46) hat Markus M. vier Kinder. Auch an zwei von ihnen (7 und 10) hat er sich massiv vergangen, wie die Ermittlungen ergaben. Darauf ordneten die Behörden einen ersten Fürsorgerischen Freiheitsentzug (FFE) in der geschlossenen Abteilung des Psychiatriezentrums Münsingen an, bis M. in UHaft ins Regionalgefängnis Thun kam.
Am Freitag vor einer Woche dann der Schock. Noch ein Kuschel-Richter meints gut mit dem verurteilten Kinderschänder. Der Thuner Haftrichter Daniel Bähler will Markus M. freilassen. Skandalös die Begründung: «Aus den Akten ergab sich, dass solche Handlungen nur innerhalb der Familie passiert waren. Also ausschliesslich gegenüber eigenen Kindern. Klar ist das schlimm, aber es heisst noch lange nicht, dass er, wenn man ihn rauslässt, das Gleich wieder tut.» Als «Ersatzmassnahme» verfügt er, M. dürfe mit seiner Lebenspartnerin und den Kindern absolut keinen Kontakt haben.
Da tritt Regierungsstatthalter Rubin auf den Plan. Alarmiert von einer Gefängnispsychiaterin, die eine Freilassung des brutalen Kinderschänders nicht einfach so hinnimmt, verfügt er «einen weiteren FFE. Dass so ein Mann frei rumläuft, konnte ich nicht verantworten. Jetzt muss eine Begutachtung erfolgen. Mit dem Bericht rechne ich in etwa sechs Wochen.»
Theres F. ist erleichtert: «So fühlen wir uns einigermassen sicher. Ich glaube nicht, dass sich Markus an das Kontaktverbot gehalten hätte. Er ist jähzornig.»
*Namen der Red. bekannt