Jung-Firma mit Erfolg
Thuner Gymnasiasten machen «kecke Cakes»

Viel Herzblut, aber wenige Perspektiven: Sechs Seefeld-Schüler kreieren für ihr erstes Unternehmen Backmischungen.
Publiziert: 04.03.2015 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:05 Uhr
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Von Thomas Rickenbach

Gerüchten zufolge hat der eine oder andere Schüler im Thuner Seefeld-Gymer in den letzten Monaten etwas an Gewicht zugelegt. «Schuld» daran sind Mara Bögli, Anja Gross­niklaus, Flavia von Gunten, Lena Zwahlen, Luca Uhlmann und Noé Maulaz. Die sechs vertreiben mit ihrer Junior-Firma Keck Cake-Mischungen im Glas. Die Schulkollegen müssen regelmässig als Probanden aushelfen. Oder dürfen.

Zum Gesprächs-Termin haben sie die Klassiker-­Mischung mitgebracht. Im Glas steckt ein Schoggi-Kuchen samt Smarties in seinen Einzelteilen. Daneben hat es zwei weitere Mischungen fix im Angebot. «Und speziell sind vor allem die saisonalen Kreationen», sagt Maulaz. Auf den Frühling hin lancieren sie ein Grüntee-Cake.

«Eher grün»

Optisch werde dieses etwas gewöhnungsbedürftig sein, meint das Sextett gemeinsam lachend. «Es ist halt eher grün.» Aber beim Test sei es gut angekommen.

Die vier Mädchen und zwei Jungs sind um die 18 Jahre alt, ihre Firma führen sie im Rahmen der Non-Profit-Organisation YES (Young Enterprise Switzerland) und im Ergänzungsfach Wirtschaft. Zwei Stunden pro Woche stehen den Gymnasiasten zur Verfügung, um ein Jungunternehmen aufzubauen und zu entwickeln – und einen Einblick in die Wirtschaft zu erhalten.

Extraschichten nach der Schule

Keck (eingeberndeutscht für Cake) tut dies erfolgreich: Je ein Laden in Bern und Thun sowie ein Hofladen im Wallis führen die Mischungen. Der Erfolg fordert die Schüler. Auf Weihnachten hin waren die Produkte als Geschenke beliebt. Zwei Schulstunden reichten nirgendwo hin. «Wir haben den Aufwand unterschätzt», sagt Mara Bögli, offizieller CEO. Oftmals gab es Extraschichten nach der Schule.

Und letztlich ist es auch eine Firma mit wenig Perspektiven. In anderthalb Jahren machen die Schüler die Matura, die Wege trennen sich. Dass die Firma weiterbestehen wird, wollen sie nicht ausschliessen. Ob sie neben Ausbildung und Studium dann noch Zeit haben werden, ist jedoch fraglich.

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