In fünf Jahren 30 Millionen verlocht
Schafft das Tropenhaus die Wende?

Nach 30 Millionen Verlust will dasBerner Oberländer Ausflugsziel endlich auf Kurs kommen. Diese Überraschungen sollen mehr Besucher anlocken.
Publiziert: 27.11.2014 um 21:20 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:53 Uhr
2009 öffnete das Tropenhaus in Frutigen seine Tore (Archiv)
Foto: Keystone

Total 30 Millionen Franken Verlust machte das Tropenhaus in Frutigen in den fünf Jahren, seit es existiert. Bisher hat der Hauptaktionär Coop (73 Prozent) die Defizite mit zinslosen Darlehen gedeckt.

Jetzt wagt das tropische Ausflugsziel, das für seine Kaviarproduktion im warmen Lötschbergtunnel-Wasser bekannt ist, einen Neuanfang. Dank Schuldenschnitt beginnt das Experiment wieder bei null.

Nach dem Kapitalschnitt erfolgt die Wiedererhöhung des Aktienkapitals um 28,2 Millionen Franken.

Kleine Anleger verlieren ihr Geld

Allerdings verlieren alle Kleinak­tionäre ihr Geld – zum Unmut vieler. Der «Berner Oberländer» sprach davon, dass die kleinen Aktionäre rund vier Millionen Franken verlieren würden.

«Die Enteignung der Kleinaktionäre spricht ­Bände und wird sich hoffentlich als Bumerang betreffend Rückhalt in der ­Bevölkerung erweisen», meint Kommentarschreiber Hans­peter Niederer auf der Webseite der Berner Zeitung.

Ruedi Berner findet: «Das Gesamtkonzept bedarf einer Überarbeitung. Der Lerneffekt und der spielerische Aspekt werden über die Frequentierung der Besucher dieser Institution entscheiden.» Das Verkehrshaus in Luzern habe sich auch anpassen müssen, meint er weiter.

Bananen- und Kaffeelehrpfad soll Attraktivität steigern

Das hat auch die Tropenhaus-Geschäftsleitung erkannt. «Wir wollen unsere Attraktivität steigern», sagt Mediensprecherin Beate Makowsky. Dies durch Events wie etwa «Sil­vester unter Palmen» oder Ausstellungen zu bestimmten Themen. Etwa der ­Bananen- oder Kaffee-Lehrpfad soll kleine und grosse Besucher anlocken.

«Der Veränderungsprozess macht uns für Wieder­holungsbesucher attraktiver. Jedes Thema findet seine neuen Kunden», so ­Makowsky. Zudem überzeuge das Restaurant mit Gault-Millau-Punkten.

Weiter will das Tropenhaus seine rentable Egli-Produktion ausbauen. Dabei hat es einen starken Partner: Coop etwa verkauft diverse Produkte wie Fisch oder Kaviar in seinen Supermärkten. Ob das Tropenhaus damit die Wende schafft? (ct)

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