In die freie Wildbahn entlassen
Zwei Berner Wisente für rumänischen Nationalpark

Zwei Wisentbullen aus dem Berner Tierpark Dählhölzli sollen in den rumänischen Südkarpaten ausgewildert werden. Die Tiere sind per Lastwagen nach Rumänien transportiert worden, wo sie derzeit noch in einer Aussenanlage in Quarantäne sind.
Publiziert: 09.11.2023 um 11:14 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2023 um 12:14 Uhr
Dieser junge Wisent wird künftig in den rumänischen Südkarpaten umherstreifen.
Foto: Tierpark Dählhölzli

Danach kommen sie mit weiteren Wisenten in ein Akklimatisationsgehege. Die Gruppe von insgesamt 20 Wisenten aus verschiedenen Zoos soll im Frühling 2024 im Fagaras-Gebirge in die freie Wildbahn entlassen werden, wie der Berner Tierpark Dählhölzli am Donnerstag mitteilte.

Die beiden Wisentbullen kamen 2021 in Bern zur Welt. Mit zwei Jahren seien die Tiere im richtigen Alter, um die Herde zu verlassen, heisst es in der Mitteilung des Berner Tierparks weiter.

«Schön, dass wir auch dieses Jahr mit Nachzuchten aus dem Tierpark Bern einen Beitrag zum Artenschutz des Wisent und zum Naturschutz leisten können», wird Meret Huwiler, Tierpark-Kuratorin in der Mitteilung zitiert.

Seit der Jahrtausendwende konnte das «Dählhölzli» insgesamt 19 Wisentnachzuchten an Auswilderungsprojekte in Polen, Russland, Rumänien und Aserbaidschan abgeben.

Das Fagaras-Gebirge in den Südkarpaten ist noch weitgehend unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen. Doch auch diese Region droht zunehmend durch Rodung, Jagd und Übernutzung unter Druck zu geraten. Die Stiftung Carpathia Conservation setzt sich daher für die Gründung eines Nationalparks ein.

Unter anderem soll dort auch der in der Region seit 200 Jahren ausgestorbene Wisent wieder angesiedelt werden. Die Stiftung konnte seit 2019 bereits 56 Wisente erfolgreich im Fagaras-Gebirge auswildern. Ziel des Projekt ist eine Startpopulation von etwa 75 Tieren.

Wisente sind die grössten Landsäugetiere Europas. Grosse Männchen werden bis zu einer Tonne schwer.

Nach dem ersten Weltkrieg war der Wisent akut vom Aussterben bedroht. Ende der 1920-er Jahr wurde das letzte freilebende Tier im Kaukasus geschossen. In der Obhut von Zoos hatten einige Wisente überlebt. Sie bildeten den Grundstock der heute wieder erstarkenden Population in freier Natur. Namentlich in Reservaten in Osteuropa wurden in den vergangenen Jahren vermehrt wieder Wisente angesiedelt.

(SDA)

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