Selfie-Video aus Thun beweist es
Bus-Chauffeur fährt einhändig durch den Hagel-Sturm

Bei dem heftigen Unwetter vom vergangenen Mittwoch in Thun hatte ein Fahrer nichts Besseres zu tun, als sich am Steuer mit dem Handy zu filmen.
Publiziert: 06.06.2017 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:05 Uhr
Busfahrer filmt während der Fahrt
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Unwetter in Thun:Busfahrer filmt während der Fahrt

Die Fahrweise ist den Strassen- und Verkehrsverhältnissen anzupassen. Das hat sich ein Buschauffeur der Thuner Verkehrsbetriebe (STI) offensichtlich nicht sonderlich zu Herzen genommen.

Als es am vergangenen Mittwoch heftig zu hageln begann, wurde die Strasse von den Eisklumpen bedeckt. Trotzdem befand es der Fahrer für nötig, einhändig den Bus zu steuern und mit der anderen Hand sich selber dabei zu filmen.

Das Video, mit dem der Chauffeur offenbar im Internet oder in einer Whatsapp-Gruppe geprahlt hatte, wurde BLICK zugespielt. Im Hintergrund der Aufnahme sind Passagiere zu hören. Sie dauert fast vier Minuten.

Wird nicht toleriert

Die Verkehrsregeln müssten dem Mann eigentlich geläufig sein: «Der Fahrzeugführer muss seine Aufmerksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwenden. Er darf beim Fahren keine Verrichtung vornehmen, welche die Bedienung des Fahrzeugs erschwert.»

Gelb wie Postautos: Busse der Thuner Verkehrsbetriebe.
Foto: stibus.ch/Archivbild

STI-Direktor Thomas Wegmann bestätigt, dass es sich beim Fahrer um einen STI-Angestellten handelt. «Einhändiges Fahren wird bei uns ausser zur dienstlichen Verrichtungen absolut nicht toleriert», sagt Wegmann auf Anfrage. Dies gelte nicht nur während Unwettern, sondern auch sonst.

Chauffeur muss mit Konsequenzen rechnen

Für Wegmann geht aus dem Video nicht eindeutig hervor, dass sich der Chauffeur selbst filmte. «Es könnte auch von einem Instruktor bei einer Ausbildungsfahrt oder von einer anderen Person, die neben dem Fahrer stand, aufgenommen worden sein.»

Die Angelegenheit werde nun abgeklärt. «Wenn sich der Chauffeur tatsächlich selber filmte und deshalb einhändig fuhr, dann hat das natürlich Konsequenzen», sagt der STI-Chef. (noo)

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