Am 13. Mai kam es an einem Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofs Interlaken Ost zu einem verheerenden Unfall. Ein ICE-Zug raste in einen Reisebus. 17 Personen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Jetzt kommt raus: Der Car-Fahrer hätte den Unfall vermeiden können. Zu diesem Schluss kommt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust.
Bus blieb zwischen Schranken stecken
Der laut Bericht nicht sehr ortskundige Buschauffeur holte bei der Harderbahn eine Touristengruppe ab, um sie ins Hotel zu bringen.
Als die Touristen eingestiegen waren, fuhr der Reisebusfahrer los, musste aber wegen Fussgängern schon bald wieder anhalten. Dabei kam der Bus auf dem Bahnübergang zu stehen. Dessen Schranken begannen sich zu senken und blockierten den Bus, wie aus dem Schlussbericht hervorgeht.
Die Passagiere forderten den Buschauffeur auf, die Türen zu öffnen, was dieser und die Reiseleiterin der Gruppe jedoch ablehnten. Die Reiseleiterin schlug vor, die Barriere zu durchbrechen.
Stattdessen versuchte der Busfahrer, sein Fahrzeug parallel zum Gleis abzustellen. Noch während der Busfahrer am Manövrieren war, fuhr der Zug heran und es kam zur Kollision.
Gefährliche Szenen am Übergang
Der Bahnübergang entsprach gemäss SUST den gültigen Vorschriften. Allerdings kam es dort immer wieder zu gefährlichen Szenen, namentlich wenn Fussgänger versuchten, den Übergang bei sich schliessenden Barrieren noch zu queren.
Bei dem Bahnübergang war der Abstand zwischen Gleis und Schranke verhältnismässig gross. Auch Autos von ortsunkundigen Touristen bleiben bisweilen zwischen den Schranken stecken.
Der Carchauffeur hätte mit seinem Bus die Bahnschranke durchbrechen und so den Unfall verhindern können, schreibt die Sust in ihrem Bericht. Der Fahrer habe sich aber dagegen entschieden, um Beschädigungen am Bahnübergang zu vermeiden. (SDA/man)