Hochwasserschutz
Wassersport in der Aare wegen Bauarbeiten eingeschränkt

Wegen Bauarbeiten zum Hochwasserschutz und zur Sanierung des Freibads Marzili kommt es ab 22. September bis im kommenden Frühling zu Einschränkungen bei der Nutzung der Aare in Bern. Schwimmen und Bootfahren ist zwischen Eichholz und Dalmazibrücke nicht mehr erlaubt.
Publiziert: 11:27 Uhr
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Foto: ANTHONY ANEX
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das Schwimm- und «Böötli»-Verbot dürfte die aareaffine Stadtberner Seele treffen. Allerdings: ab September sinkt die Wassertemperatur meist rasch wieder in kühlere Bereiche, so dass längst nicht mehr so viele Menschen in und auf der Aare unterwegs sind wie in den warmen Sommermonaten. Schliesslich bleiben jeweils noch die wenigen Hartgesottenen übrig, die auch im Winter ihren «Aareschwumm» absolvieren.

Ab September führen Stadt und Kanton Bern an der Aare nun umfangreiche Bauarbeiten für den Hochwasserschutz und zur Sanierung des Freibads Marzili durch. Sämtliche Wassersportaktivitäten im betroffenen Bereich werden aus Sicherheitsgründen vorübergehend verboten.

Die Ein- und Ausstiegsstellen werden gesperrt. Zwei Notausstiege werden am linken Aareufer offen gehalten. Winterschwimmende müssen auf den Bereich Altenberg/Lorraine ausweichen.

Die Bauarbeiten erfolgen etappiert über mehrere Winterhalbjahre, damit der Betrieb im Freibad und an der Aare im Sommer jeweils weitergeführt werden kann, wie die Stadt Bern und ihre Projektpartner am Dienstag mitteilten.

Mit einem Hochwasserschutzprojekt soll der gut sechs Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Tierpark Dählhölzli und der Engehalde bis 2033 vor Hochwasser geschützt werden. Die Stimmberechtigten hatten dem Projekt 2023 zugestimmt.

Das Projekt ist in fünf Abschnitte unterteilt. Begonnen wird mit Massnahmen zwischen Eichholz und Dalmazibrücke. Dabei entsteht eine erhöhte Schutz- und Sitzmauer, die sowohl das Freibad Marzili und die dahinter liegenden Quartiere vor Überflutungen bewahren soll.

Im Gaswerkareal wird die Aare verbreitert und der Uferbereich mit kleinen Inseln naturnah gestaltet. Rund 50 Bäume müssen dafür gefällt werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen wieder rund 100 Gehölze und Bäume gepflanzt werden.

Gebaut wird auch im Freibad Marzili, das umfassend saniert wird. Die Stimmberechtigten sagten 2025 Ja zu einem entsprechenden Kredit. Im Marzili stehen vier Bauetappen an. Für die erste Etappe schliesst das «Marzili» bereits Anfang September. Auch der Uferweg wird gesperrt.

Während der ersten Bauetappe werden die Schwimmbecken und die Technik erneuert.

Zwischen Mitte September und Mitte Dezember entnimmt der Kanton Bern im Schwellenmätteli rund 30'000 Kubikmeter Kies aus der Aare. So soll das Gewässer besser abfliessen können - auch das eine Massnahme zum Hochwasserschutz.

Der Stadtberner Energieversorger Energie Wasser Bern nutzt die Schliessung des Freibads, um Werkleitungen zu erneuern. Der erste Abschnitt betrifft die Aar-/Marzilistrasse zwischen dem «Marzilibeck» und der Dalmazibrücke. Der Verkehr wird bei der Baustelle einspurig geführt, die Parkplätze werden temporär aufgehoben.

Damit der Baustellenverkehr so verträglich wie möglich ist, wird er zentral koordiniert, wie die Stadt in ihrer Mitteilung weiter schreibt. Trotzdem könne es zu einem spürbaren Anstieg des Lastwagenverkehrs kommen, gerade wenn zwischen September und Dezember viel Material angeliefert und Aushubarbeiten gemacht würden. Zum Schutz der Schulkinder werde ein Verkehrsdienst eingesetzt.

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