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Berner Regierung gegen Gratis-Zeitungsabo für 18-Jährige

Der Berner Regierungsrat will den Jugendlichen zum 18. Geburtstag kein Zeitungsabo spendieren. Das macht er in seiner Antwort auf einen Vorstoss von Manuel C. Widmer (Grüne) deutlich.
Publiziert: 21.10.2024 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2024 um 20:24 Uhr
Für die Berner 18-Jährigen gibt es zunächst kein Gratis-Zeitungsabo.
Foto: PETER KLAUNZER
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Junge Erwachsene stünden oft vor einer Vielzahl von Informationsquellen wie sozialen Medien, denen es an Tiefe und regionaler Relevanz fehle, schreibt Widmer in seinem Vorstoss. Ein Gratis-Zeitungsabo für ein Jahr könnte sich positiv auf die Jugendlichen, ihre Medienkompetenz und die Teilhabe an der Demokratie auswirken.

Das Postulat ist breit abgestützt: Mitunterzeichnet wurde es von Grossratsmitgliedern von SP, EVP, Mitte, GLP und SVP. Die Regierung beantragt Annahme und gleichzeitige Abschreibung des Vorstosses, wie aus der am Montag veröffentlichten Antwort hervorgeht. Das Anliegen sei bereits kürzlich bei der Erarbeitung des neuen Informationsgesetzes geprüft und verworfen worden.

Zum einen kämen hohe Kosten auf den Kanton Bern zu, in dem zurzeit rund 9600 18-Jährige leben. Würde schon nur die Hälfte ein Abonnement der Zeitung «Der Bund» inklusive digitalem Zugriff beziehen, würde dies die Steuerzahlenden 5,6 Millionen Franken kosten.

Diese Zahl in der Regierungsantwort ist allerdings nicht nachvollziehbar. Ein «Bund»-Abo mit digitalem Zugriff kostet gemäss Website 579 Franken. Die genannten Totalkosten würden also erst dann entstehen, wenn sich sämtliche 18-Jährige für ein Print- und Digitalabo entscheiden würden.

Ginge es nur um die Hälfte der Jugendlichen und würden diese lediglich ein Digitalabo lösen, wie das in diesem Alterssegment üblich ist, würden die Kosten für den Kanton auf 715'200 Franken begrenzt.

Zum andern nutzten Jugendliche zunehmend andere digitale und soziale Medien, schreibt die Regierung weiter. Ein Jahresabo für traditionelle Medientitel ziele an den tatsächlichen Informationsgewohnheiten der Jugendlichen vorbei.

Einzelne Kantone wie Freiburg, Waadt und Genf unternehmen zurzeit Versuche mit Mediengutscheinen, wie der Berner Regierungsrat einräumt. Je nach den gemachten Erfahrungen könne der Kanton Bern die Situation später noch mal beurteilen.

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