Darum gehts
- Berner Insel-Spitalgruppe entlässt Klinikdirektor wegen schwerwiegender Pflichtverletzungen
- Unangemessenes Verhalten und Missachtung von Weisungen führten zur Untersuchung
- Insel-Gruppe ist eine der grössten Spitalgruppen der Schweiz mit 11'000 Angestellten
Die Berner Insel-Spitalgruppe hat einen Klinikdirektor per sofort von all seinen Funktionen entbunden und trennt sich von ihm. Als Begründung schrieb sie in einer Mitteilung vom Mittwochabend, der Direktor habe als Klinikleiter seine Treue- und Sorgfaltspflichten «in schwerwiegender Weise verletzt».
Im Februar dieses Jahres habe die Direktion Hinweise erhalten, dass sich der Klinikdirektor unangemessen verhalten und geltende Weisungen nicht beachtet haben soll. Die Verantwortlichen seien diesen Hinweisen nachgegangen und sie intern und extern untersuchen lassen.
Keine näheren Angaben zur Klinik oder zur Person
Nachdem diese Untersuchungen die erwähnten Verletzungen aufgezeigt hätten, habe die Direktion im Rücksprache mit der Universität Bern entschieden, sich vom Mann zu trennen. Mit sofortiger Wirkung führt nun der jetzige Stellvertreter die betroffene Klinik.
Aus Persönlichkeitsgründen könnten keine näheren Angaben zur Klinik oder zur Person gemacht werden, heisst es im Communiqué weiter.
Die Insel-Gruppe ist eine der grössten Spitalgruppen der Schweiz mit rund 11'000 Angestellten.
Wie SRF berichtet, wurde schon im Februar ermittelt. «Es geht um einen gravierenden Fall mit krasser Gewaltanwendung im sexuellen Bereich über längere Zeit. Darum haben wir nicht nur versucht, dem Opfer zu helfen, sondern zu vermeiden, dass weitere Personen geschädigt werden könnten», wird Anwalt Rolf P. Steinegger in dem Fall zitiert.
Bei der betroffenen Person soll es sich laut SRF um eine Oberärztin handeln.