Gold für Fabian Cancellara
Töchterchen Giuliana machte vor Freude in die Windeln

«Gang, Papi, gang», kräht die zweijährige Giuliana — dann passiert bei Fabian Cancellaras Töchterchen vor lauter Begeisterung ein kleines Malheur.
Publiziert: 13.08.2008 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:19 Uhr
Von Hannes Heldstab und Martin Meier

Von Hannes Heldstab und Martin Meier
Fabian Cancellaras Schwester Tamara lacht: «Ich musste im nahen Coop eilends neue Windeln posten und die Kleine wickeln.»

Macht nichts. Der Papi ist Olympiasieger! Die Familie Cancellara ist überglücklich. Neben Vater Donato strahlt Fabians Ehefrau Stefanie (33): «Mein Mann ist eben ein Kämpfer. Und wenn er etwas will, gibt er alles. Eben hat er mir am Handy gesagt, ich solle alle Ittiger, die mitgefiebert haben, von ihm grüssen und ihnen Merci sagen.»

Im «Haus des Sports» in Ittigen BE haben sich 250 Fans vor der Grossleinwand versammelt, um ihrem Idol bei seiner Gold-Fahrt zuzusehen. Mit dabei Gemeindepräsident Beat Giauque (58). Jetzt muss er ein Interview nach dem andern geben. Giauque: «Am Samstag um elf startet die grosse Empfangsfeier. Und alle 11 000 Einwohner sind zum Apéro eingeladen.»

Der Gemeindepräsi ist stolz auf seinen berühmten Einwohner: «Einen Olympiasieger hat eine Gemeinde nicht alle Tage.» Und lacht: «Vor vier Jahren lud mich Fabian auf eine Velotour ein. Ich sagte zu ihm: Vergiss es.»

Auch die stellvertretende Gemeindeschreiberin Ruth Wälti (33) strahlt: «Wir haben die Fahnen nach dem 1. August mit Absicht nicht eingeholt. Wir wussten doch, dass Fabian eine Medaille holt. Mit Olympiagold haben wir aber nicht gerechnet.»

Freudige, strahlende Gesichter, wo immer man hinschaut: «Es ist der Wahnsinn. Ich freue mich so riesig. Das gibt dem Radsport im Ort Auftrieb», sagt Robi Flury vom Ittiger Velogeschäft «Bike n Power». «Wann immer Fabian an seinem Velo einen kleinen Defekt hat, kommt er bei mir vorbei.»

Auch Gemeindearbeiter Martin Keller (49) und Jürg Zingg (44) haben mitgefiebert. Jetzt sind sie beim Heckenschneiden: «Das gibt einen Mega-Kranz für Fabian», scherzt Zingg. Nur sein Kollege hat jetzt ein Problem. «Ich habe gewettet, dass ich füdliblutt nach Bolligen marschiere, wenn Fabian gewinnt», sagt Keller.

Das System Cancellara
Die Familie
Ehefrau Stefanie und Tochter Giuliana sind der Anker im Leben von Fabian Cancellara. Im Penthouse in Ittigen BE kann er Kraft tanken. Stefanie führt einen Coiffeur-Laden, wo Fabian oft aushilft. Er ist kein typischer Radprofi, der daheim nur die Beine hochlagert und sich bedienen lässt. «Fabian hilft im Haushalt mit», schwärmt Stefanie. Privat macht er nichts ohne seine Familie.

Das Team
Das dänische CSC-Team verpflichtete Cancellara für die Saison 2006 – Teamchef Bjarne Riis gab dem Schweizer gleich einen Dreijahresvertrag. Eher selten im Profi-Radsport. «Fabian hat ein grosses Potenzial. Er ist ein Leader, der sich für keine Helfersarbeiten zu schade ist.» Cancellara verlängerte seinen Vertrag bis 2010, lehnte einen Einjahresvertrag (Salär 3,5 Mio. Franken) im russischen Katiucha-Team ab.

Das Umfeld in Peking
Delegationsleiter Richard Steiner, der frühere Radquer-Profi, leistete eine grossartige logistische Arbeit. Cancellara trainierte 10 Tage rund 160 km ausserhalb von Peking. Mit dabei ein eigener Koch. Mechaniker Roger Theel (D) machte sich die Mühe, das Zeitfahr-Velo mit Airbrushing aufzupäppeln. Thomas Heidrich (D), sein persönlicher Masseur, war die gute Seele im Team. «Nationalcoach René Savary leistete ausgezeichnete Arbeit», schwärmte Cancellara.

Sein Körper
Ein Prachtathlet. 1,86 m gross, 79 Kilo. Sein Körperfettanteil liegt bei 7 %. Durch eine Diät im Winter verlor er vier Kilo, fährt jetzt auch besser die Pässe hoch. Er erholt sich sehr schnell von den Strapazen. Im Kampf gegen die Uhr ist er zurzeit der Beste. Ein ausgezeichneter Roller. Er kann auch sprinten und das Rennen lesen wie kein Zweiter.

Hans-Peter Hildbrand aus Peking
Die Familie
Ehefrau Stefanie und Tochter Giuliana sind der Anker im Leben von Fabian Cancellara. Im Penthouse in Ittigen BE kann er Kraft tanken. Stefanie führt einen Coiffeur-Laden, wo Fabian oft aushilft. Er ist kein typischer Radprofi, der daheim nur die Beine hochlagert und sich bedienen lässt. «Fabian hilft im Haushalt mit», schwärmt Stefanie. Privat macht er nichts ohne seine Familie.

Das Team
Das dänische CSC-Team verpflichtete Cancellara für die Saison 2006 – Teamchef Bjarne Riis gab dem Schweizer gleich einen Dreijahresvertrag. Eher selten im Profi-Radsport. «Fabian hat ein grosses Potenzial. Er ist ein Leader, der sich für keine Helfersarbeiten zu schade ist.» Cancellara verlängerte seinen Vertrag bis 2010, lehnte einen Einjahresvertrag (Salär 3,5 Mio. Franken) im russischen Katiucha-Team ab.

Das Umfeld in Peking
Delegationsleiter Richard Steiner, der frühere Radquer-Profi, leistete eine grossartige logistische Arbeit. Cancellara trainierte 10 Tage rund 160 km ausserhalb von Peking. Mit dabei ein eigener Koch. Mechaniker Roger Theel (D) machte sich die Mühe, das Zeitfahr-Velo mit Airbrushing aufzupäppeln. Thomas Heidrich (D), sein persönlicher Masseur, war die gute Seele im Team. «Nationalcoach René Savary leistete ausgezeichnete Arbeit», schwärmte Cancellara.

Sein Körper
Ein Prachtathlet. 1,86 m gross, 79 Kilo. Sein Körperfettanteil liegt bei 7 %. Durch eine Diät im Winter verlor er vier Kilo, fährt jetzt auch besser die Pässe hoch. Er erholt sich sehr schnell von den Strapazen. Im Kampf gegen die Uhr ist er zurzeit der Beste. Ein ausgezeichneter Roller. Er kann auch sprinten und das Rennen lesen wie kein Zweiter.

Hans-Peter Hildbrand aus Peking
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