Kurz vor 10 Uhr heute Morgen fuhr die Kantonspolizei mit mehreren Einsatzwagen vor, sperrte einen Teil der Predigergasse im Zentrum Berns ab. Den Teil, an dem sich das städtische Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz (EKS) befindet.
Nach einer Viertelstunde holte die Spezialeinheit «Enzian» einen Mann aus dem Haus, führte ihn im Kastenwagen ab.
Der 55-Jährige habe am Schalter des Amtes gedroht, berichten Augenzeugen. Als die Polizei kam, zückte er einen Dolch, ergänzt die Kapo in einem Communiqué. Mittels Tasereinsatz sei der Mann entwaffnet worden. Er habe sich «äusserst renitent» verhalten, psychische Probleme gehabt.
Zuerst hätten die Polizisten versucht, den Mann mit einem Pfefferspray zu überwältigen. Das ging schief, so dass sie zu weiteren Mitteln greifen mussten. Gegen 10.30 Uhr war der Einsatz beendet.
Das betroffene städtische Amt bearbeitet Aufträge der kantonalen KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde), führt Beistand- und Vormundschaften. Anfang Monat war die KESB Winterthur-Andelfingen in die Kritik geraten.
In Flaach ZH hatte Natalie K. (27) ihre Kinder Nicolas († 5) und Alessia († 2) erstickt. Der KESB wurde vorgeworfen, die Gefährdung der Kinder unterschätzt zu haben. (tri)