Egerkingen SO macht Rückzieher im Migranten-Streit
Verhaltens- statt Deutschkurse!

Die Gemeindepräsidentin von Egerkingen will, dass auf dem Pausenplatz der Gemeinde Deutsch gesprochen wird. Dafür wollte sie Migranten-Kinder bestrafen. Nun krebst sie zurück.
Publiziert: 02.02.2016 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 17:29 Uhr
Johanna Bartholdi, Gemeindepräsidentin von Egerkingen.
Foto: Stefan Bohrer

Der Fall machte schweizweit Schlagzeilen: Um Deutsch als Umgangssprache an der Schule durchzusetzen, drohte Johanna Bartholdi, Gemeindepräsidentin von Egerkingen, fremdsprachigen Kindern mit Sprachkursen.

Kostenpunkt für 10 Lektionen: 550 Franken (BLICK berichtete).

Der öffentliche Aufschrei war gross. Ist eine solche Migranten-Strafe rechtlich überhaupt zulässig?

Selbst die Schulleitung scheint an der Verhältnismässigkeit der neuen Regelung zu zweifeln.

Wie das «Oltner Tagblatt» erfahren hat, haben sich Gemeinderat und Schulleitung am Montagabend zu einem Gespräch unter Ausschluss der Öffentlichkeit getroffen. Dabei hätten Lehrer und die Schulleitung Bedenken für die neue Regelung angemeldet – vor allem was die Durchführbarkeit der Sanktionen betrifft.

Der Aufstand der Schulleitung hatte offenbar bereits Erfolg. Gemeindepräsidentin Johanna Batholdi sagt auf Anfrage der Zeitung: «Wir werden den betreffenden Schülern wahrscheinlich einen Verhaltenskurs und nicht einen Deutschkurs verfügen.» (vsc)

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