Durch 60er-Zone gerast
Polizeichef von Olten muss Billett abgeben

Schon wieder hält sich ein Polizeichef nicht an die Gesetze: Der Kommandant der Stadtpolizei Olten, Ulrich Pfister, hat einen Bleifuss - und keinen Führerausweis mehr.
Publiziert: 17.05.2013 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 04:11 Uhr
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Vor drei Wochen wird der Kommandant a.i. der Stadtpolizei Olten, Ulrich Pfister, mit seinem Auto in einer 60er-Zone mit 96 km/h geblitzt. Das berichtet der TV-Sender «Tele M1».

Pfister bestätigt gegenüber dem Regionalsender, dass er nach Abzug der Sicherheitsmarge eine Geschwindigkeitsübertretung von 31km/h begangen habe.

Er habe seinen Führerausweis bereits abgeben müssen, für wie lange, sei noch nicht klar. Trotz seines Vergehens: Ulrich Pfister bleibt vorerst im Amt.

Die Oltner Polizeivorsteherin Iris Schelbert will sich gemäss «Tele M1» vor Abschluss des Strafverfahrens nicht zu möglichen Konsequenzen äussern. Pfister sei derzeit Polizeichef ad interim und Daniel Bürki, der neue Chef der Oltner Stadtpolizei, trete sein Amt am 1. August an, sagte Schelbert. Welche Stellung Pfister danach einnimmt, werde erst entschieden, wenn das Verfahren abgeschlossen sei.

Pfister informierte Vorgesetzte

Sie sei von Ulrich Pfister unmittelbar nach dem Vorkommnis orientiert worden, sagte Schelbert auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sie habe danach den Stadtrat, die Mitarbeiter und die Kommission für öffentliche Sicherheit informiert.

Wegen des laufenden Strafverfahrens habe man darauf verzichtet, die Öffentlichkeit zu informieren, sagte Schelbert weiter. Pfister habe den Führerausweis sofort abgegeben. Er könne seine Aufgabe auch so erfüllen.

Polizeichefs als Sünder

Pfister ist nicht der erste Polizeichef, der mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Im Juli 2012 raste der Kommandant der Aargauer Kantonspolizei, Stephan Reinhardt, in eine Radarfalle. Er trat daraufhin zurück.

Der designierte Polizeichef von Zürich, Daniel Blumer (56) tritt sein Amt am 1. Juni 2013 an. Doch: Auf dem Weg nach Zürich überholte er am 28. Februar auf der A1 einen Lieferwagen, der auf der linken Spur fuhr. Die Aargauer Kantonspolizei erwischte ihn beim Rechtsüberholen und verzeigte ihn. Er wurde mit einem Strafbefehl zu 40 Tagessätzen bedingt und 3500 Franken Busse verurteilt.

Nicht über eine Verkehrssünde, aber über einen antiken Stein stolperte der Walliser Polizeikommandant Christian Varone. Er wurde am Flughafen von Antalya verhaftet, weil er den Stein mit in die Schweiz nehmen wollte. Er wurde am 19. März in der Türkei zu einem Jahr und 15 Tagen Gefängnis unter Aufschub verurteilt. (num/SDA)

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