Wenige Stunden vor seinem Übergriff auf die 18-jährige Natasha war der verhinderte Frauenmörder Heinz Käser (28) aus Hirschthal AG noch in Mürren im Berner Oberland. Dort traf er seinen einzigen Freund Remo M.* (27). Der Zusenn arbeitet auf einer Alp oberhalb Mürren. «Ich kann es nicht fassen. Heinz ist ein so angenehmer, normaler Typ», sagt Remo M. Vor zehn Jahren hat er Heinz Käser bei der Arbeit in einer Schreinerei kennengelernt. «Wir haben uns seither immer wieder zum DVD-Schauen oder auf ein Bier getroffen.»
Auch am Samstag, 28. Juli, haben die Freunde abgemacht. Um 19 Uhr treffen sie sich bei einem Bänkli mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. «Jeder brachte ein paar Bier mit. Wir sassen auf dem Bänkli und tranken Bier. So machen wir es immer. Wir gehen nur selten in eine Beiz.»
Alles ist wie immer. «Ich erzählte Heinz von der Arbeit auf der Alp. Er sagte mir, dass er ein paar tolle Bud-Spencer-DVDs habe.» Knapp 50 Minuten sitzen die Männer beisammen. Dann muss Heinz Käser los. «Wir verabschiedeten uns um 19.50 Uhr.»
«Er sagte, Frauen bringen Ärger»
Remo M. fährt mit seinem Töff zurück auf die Alp. Heinz Käser nimmt um 20.06 Uhr die letzte Bahn von Mürren nach Lauterbrunnen. Knapp dreieinhalb Stunden braucht er bis Hirschthal. Das macht ihm nichts aus. Denn Bahnfahren ist Heinz Käsers grösstes Hobby.
Um 23.30 kommt er in seinem Wohnort an. Was er in der folgenden Stunde macht, ist unklar. Hält er nach jungen Frauen Ausschau? Holt er zu Hause seine Taschenpistole? Kurz vor ein Uhr schlägt Heinz Käser zu. Sein Opfer ist auf dem Heimweg vom Ausgang. Er schiesst Natasha in den Kopf und fällt über sie her. Sie wehrt sich heftig. Er würgt sie. Doch die junge Frau kann fliehen (BLICK berichtete). Die Polizei verhaftet Heinz Käser rasch. Er gesteht sofort: «Ich wollte sie mit einem gezielten Kopfschuss umbringen. Um sie dann sexuell zu missbrauchen.»
Sein Freund Remo M. ist fassungslos. «Ich wusste nicht, dass er eine Waffe hat. Und schon gar nicht, dass er zu so was Schrecklichem fähig ist.»
Sie hätten nicht oft über Frauen gesprochen. «Bevor wir uns kannten, hatte er eine Freundin. Seither aber nie mehr. Er sagte immer wieder, dass Frauen Ärger bringen würden, also entweder zu viel Geld ausgeben oder fremdgehen.»
Trotzdem schaute Heinz Käser im Ausgang ab und zu den Frauen nach. «Manchmal, wenn eine Schöne vorbeilief, sagte er: ‹Mit der würde ich gern ins Bett.›».