In der Wohnung von Susanne Pfammatter (35) türmen sich Pakete und Päckchen. Doch die kleine Familie aus Visp VS ist nicht am Zügeln – es sind Geschenke für die Mutter sowie ihre Kinder Nina (7) und Leon (9). Geschenke aus der ganzen Schweiz. Einen Kuschel-Koala samt Baby packt die Familie aus, 3D-Puzzles, ein ferngesteuertes Auto. «So viele tolle Sachen», sagt Nina mit leuchtenden Augen. «Für alle hat es etwas dabei.»
Mit Geschenken überhäuft
Leon freut sich über neue Kleider und Spielsachen. Ninas Geschenke sind alle rosa: Schal, Duschmittel, Strumpfhosen. Für die Mutter gibt es Süssigkeiten und Pflegeprodukte, auch ein Rollschinkli ist dabei. «Wir fühlen uns gerade wie im Film», sagt Susanne Pfammatter. «Ich denke immer wieder: Das kann doch alles nicht sein!»
3000 Franken pro Monat
Vergangene Woche berichtete SonntagsBlick über das Schicksal der Pfammatters, ihr Leben als arme Familie in einem reichen Land – seitdem kommen Hilfsangebote aus der ganzen Schweiz. Der Artikel hat bei den Lesern eine Welle der Solidarität ausgelöst. Ständig treffen neue Briefe und Pakete bei der Familie ein. Mit nur 3000 Franken im Monat bringt die Mutter sich und ihre Kinder durch. Nach Abzug von Miete und Versicherungen bleiben ihr 700 Franken Haushaltsgeld. Die 35-Jährige ist laut Caritas eine von 900'000 armen Menschen in der Schweiz.
260000 von ihnen sind Kinder. Als arm gilt eine Alleinerziehende mit zwei Kindern, wenn sie weniger als 3800 Franken im Monat hat.
«Am Sonntagmittag fing das Telefon an zu läuten», erzählt Susanne Pfammatter. Viele fremde Menschen sprachen ihr Mut zu. «Es tut gut, die Solidarität zu spüren», sagt sie.
Nicht nur positive Rückmeldungen
Susanne Pfammatter ist überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr Schicksal so viel Anteilnahme auslöst. «Ich habe nicht mitgemacht, um Spenden zu sammeln», sagt sie. «Ich wollte zeigen, dass man sich für Armut nicht schämen muss.» Es fällt ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten: «Die kommen dann im stillen Kämmerlein.»
Trotz all der Anteilnahme: Die Schweiz scheint gespalten. «Es gab auch negative Reaktionen auf den Artikel», sagt Susanne Pfammatter. Manche machen der Mutter den Vorwurf, sie lebe zu luxuriös. Ein Mann aus Bern schrieb: «Da wird auf hohem Niveau gejammert. In der Wohnung sehe ich Design-Möbel.»
Andere finden, die gelernte Hauswirtschafterin solle mehr arbeiten. Derzeit hat Susanne Pfammatter eine 30-Prozent Stelle als Putzfrau, daneben kümmert sie sich um Kinder und Haushalt.
Die Kritik tut weh. «Die Leute urteilen, ohne mich zu kennen. Die Möbel in meiner Wohnung habe ich fast alle gratis erhalten. Anderes habe ich sehr günstig gekauft. Es sind keine Design-Möbel, ich trage einfach Sorge dazu», sagt die Mutter.
Familie ist sehr dankbar
Mit zwei Kindern eine geeignete Stelle zu finden, sei schwierig. «Beim Putzen arbeitet man an Randzeiten, am Abend und in der Nacht. Da ist die Kita nicht offen.» Ausserdem möchte die Mutter ihre Kinder nicht ständig fremdbetreuen lassen. «Der Vater der Kinder ist schon weg. Sollen sie auch ohne Mutter aufwachsen?»
Doch trotz aller Kritik, auch von SonntagsBlick-Lesern, überwiegt bei Susanne Pfammatter die Freude über so viel Solidarität. Leon und Nina hüpfen mit strahlenden Augen durch die Wohnung. Die Adressen der grosszügigen Spender hat Susanne schon sorgfältig aus den Kartons herausgeschnitten.
«Ich werde mich bei allen persönlich bedanken.»
Lebensmittel, Kosmetik, Geld und Plüschtiere: Menschen aus der ganzen Schweiz wollen Susanne Pfammatter und ihren beiden Kindern helfen und schicken Pakete los.
«Wir sind nicht reich, trotzdem helfen wir»
Wirte-Ehepaar Elisabeth (59) und Roland Herren (52) aus Oberwil BL: «Wir haben uns spontan entschieden, Susanne Pfammatter zu helfen. Wir finden es grässlich, dass sie ihre Bluse gegen Essen eintauschen musste. In der Schweiz wird so viel Essen verschwendet, da darf so etwas doch nicht sein! Wir sind zwar nicht reich, trotzdem möchten wir helfen. Wir schicken Lebensmittel, Kosmetik und etwas Geld.»
«So etwas darf es nicht geben»
Brenda Haas (48), Personalleiterin aus Weiningen ZH. «Soziales ist mir wichtig. Meine Einstellung ist: Man braucht nicht in die Ferne zu schweifen, schon in der Schweiz gibt es Menschen, die Hilfe brauchen. Der Bericht über Frau Pfammatter hat mich schockiert. So etwas darf es in der Schweiz einfach nicht geben! Ich will unbedingt etwas machen. Ich schicke Frau Pfammatter Plüschtiere und Kleider für ihre Kinder.»
«Ich wusste nicht, dass es so viele Arme gibt»
Herr A. (72) aus Burgdorf BE: «Das Schicksal der Familie Pfammatter hat mich sehr deprimiert. Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz so viele arme Menschen gibt. Jetzt habe ich die Möglichkeit, etwas zu tun! Ich werde Frau Pfammatter Geld oder Gutscheine schicken.»
«Wir spenden unser Weihnachtsgeld»
Susi Bolliger (47), Sozialbegleiterin aus Fahrwangen AG: «Dieses Jahr machten wir uns in der Familie keine Weihnachtsgeschenke. Als wir den Bericht über Frau Pfammatter lasen, wussten wir: Hier können wir jemanden direkt unterstützen! Deshalb spenden wir der Familie unser Weihnachtsgeld. Wir würden sie auch gerne treffen und einladen.»
«Etwas vom Glück weitergeben»
Herr B. (45) aus Düdingen FR: «Ich hatte letztes Jahr eine Infektion und habe eine Hüftprothese bekommen. Zum Glück ist für mich alles gut gegangen. Von diesem Glück möchte ich etwas weitergeben. Es ist verrückt, dass es in der reichen Schweiz solche armen Menschen gibt.»
«Ich hab auch ein Kind»
Maral Sarmis (23) aus Basel: «Seit ich den Artikel gelesen habe, geht mir die Familie nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe selbst nicht viel Geld, obwohl ich arbeite. Aber ich habe auch ein Kind und weiss, wie schwierig es sein kann. Ich werde Frau Pfammatter Geld und Süssigkeiten schicken.»
«Will was zurückgeben»
Herr K. (56) aus Zufikon AG: «Ich bin auch im Wallis aufgewachsen und habe noch immer einen starken Bezug dazu. Heute geht es mir gut, ich möchte deshalb etwas zurückgeben. Ich werde direkt mit Frau Pfammatter sprechen, damit ich weiss, was sie brauchen kann.»
Lebensmittel, Kosmetik, Geld und Plüschtiere: Menschen aus der ganzen Schweiz wollen Susanne Pfammatter und ihren beiden Kindern helfen und schicken Pakete los.
«Wir sind nicht reich, trotzdem helfen wir»
Wirte-Ehepaar Elisabeth (59) und Roland Herren (52) aus Oberwil BL: «Wir haben uns spontan entschieden, Susanne Pfammatter zu helfen. Wir finden es grässlich, dass sie ihre Bluse gegen Essen eintauschen musste. In der Schweiz wird so viel Essen verschwendet, da darf so etwas doch nicht sein! Wir sind zwar nicht reich, trotzdem möchten wir helfen. Wir schicken Lebensmittel, Kosmetik und etwas Geld.»
«So etwas darf es nicht geben»
Brenda Haas (48), Personalleiterin aus Weiningen ZH. «Soziales ist mir wichtig. Meine Einstellung ist: Man braucht nicht in die Ferne zu schweifen, schon in der Schweiz gibt es Menschen, die Hilfe brauchen. Der Bericht über Frau Pfammatter hat mich schockiert. So etwas darf es in der Schweiz einfach nicht geben! Ich will unbedingt etwas machen. Ich schicke Frau Pfammatter Plüschtiere und Kleider für ihre Kinder.»
«Ich wusste nicht, dass es so viele Arme gibt»
Herr A. (72) aus Burgdorf BE: «Das Schicksal der Familie Pfammatter hat mich sehr deprimiert. Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz so viele arme Menschen gibt. Jetzt habe ich die Möglichkeit, etwas zu tun! Ich werde Frau Pfammatter Geld oder Gutscheine schicken.»
«Wir spenden unser Weihnachtsgeld»
Susi Bolliger (47), Sozialbegleiterin aus Fahrwangen AG: «Dieses Jahr machten wir uns in der Familie keine Weihnachtsgeschenke. Als wir den Bericht über Frau Pfammatter lasen, wussten wir: Hier können wir jemanden direkt unterstützen! Deshalb spenden wir der Familie unser Weihnachtsgeld. Wir würden sie auch gerne treffen und einladen.»
«Etwas vom Glück weitergeben»
Herr B. (45) aus Düdingen FR: «Ich hatte letztes Jahr eine Infektion und habe eine Hüftprothese bekommen. Zum Glück ist für mich alles gut gegangen. Von diesem Glück möchte ich etwas weitergeben. Es ist verrückt, dass es in der reichen Schweiz solche armen Menschen gibt.»
«Ich hab auch ein Kind»
Maral Sarmis (23) aus Basel: «Seit ich den Artikel gelesen habe, geht mir die Familie nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe selbst nicht viel Geld, obwohl ich arbeite. Aber ich habe auch ein Kind und weiss, wie schwierig es sein kann. Ich werde Frau Pfammatter Geld und Süssigkeiten schicken.»
«Will was zurückgeben»
Herr K. (56) aus Zufikon AG: «Ich bin auch im Wallis aufgewachsen und habe noch immer einen starken Bezug dazu. Heute geht es mir gut, ich möchte deshalb etwas zurückgeben. Ich werde direkt mit Frau Pfammatter sprechen, damit ich weiss, was sie brauchen kann.»