Calisthenics kommt in die Schweiz
Youtube-Hype als Winter-Fitness

Sie ist schweisstreibend, streng und hat nur ein Ziel: Einen schöneren Body. Nun kommt die knallharte Strassenfitness Calisthenics von New York direkt nach Old Bern.
Publiziert: 23.10.2013 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 00:28 Uhr
Hängt sich voll rein: Remo Berger beim Training im Berner Calisthenics-Park.
Von Roger Baur

Die Idee entstand an einer weissen Wand. Als sich Remo Berger einmal mehr über die begrenzte Aussicht im Fitness-Studio ärgerte, da war für ihn klar: «Die Leute müssen da raus. Fitness bei Kunstlicht und auf dem Laufband ist eigentlich ein Irrsinn», sagt der 22jährige Personaltrainier. Für den Berner war schnell klar: Calisthenics wäre ideal, um zu jeder Jahreszeit die Menschen nach draussen zu bringen.

Calisthenics ist ein Streetworkout. Entstanden in New York, nutzt es statt Fitness-Maschinen alles was bereits da ist: Stangen, Mauern, Hügel und immer wieder den eigenen Körper. «Die Übungen haben ein klares Ziel: Einen schöneren Body», sagt Berger. Auf Youtube begeistern Videos von Calisthenics-Guru «Hannibal For King» bereits Millionen.

Erst der dritte Park seiner Art

Auch Berger hat als «Calisthenics Lifestyle» ein eigenes Video gedreht und vor einer Woche ins Netz gestellt – es kommt bereits auf 6000 Abrufe. Darin wirbt er für die erste Berner Gruppe, die am 16. November und 23. November mit einem öffentlichen Training auf der Bodenweid in Bümpliz startet. Denn der Ort hier ist buchstäblich wie gemacht für Calisthenics.

Erst diesen Sommer hat nämlich die Stadt Bern alte Klettergerüste abgebaut und stattdessen einen veritablen Workout-Outdoor-Park aufgebaut, der erst dritte seiner Art in der Schweiz. Mit vielen Stangen, Klettergelegenheiten und Haltemöglichkeiten, sowie abgeweichtem Boden.

Bleibt die Frage, ob in dieser künstlich aufgebauten Umgebung die Strassensportart nicht zur reinen Geldmaschine wird. «Nein, bei mir bezahlt man 10 Franken pro Training», sagt Berger. «Calisthenics war ursprünglich das Krafttraining der Armen und soll jetzt nicht durchkommerzialisiert werden.»

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