Das Schreiben sei von 102 Privatpersonen sowie mehreren linken Parteien unterzeichnet worden, teilten die Juso mit. Unterstützung kam von der SP Stadt Bern, dem Grünen Bündnis, der Alternativen Linken, der Partei der Arbeit, der Kommunistischen Jugend sowie der Jungen Alternative (JA).
Die Burgergemeinde bestätigte auf Anfrage, den Brief erhalten zu haben. Sie stellte eine schriftliche Antwort in Aussicht. Zudem suche man den Austausch mit den Juso, sagte die Kommunikationsverantwortliche Stefanie Gerber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Juso stellen die Existenzberechtigung der Burgergemeinde in einer «offenen und progressiven Stadt» in Frage. Die Burgergemeinde verkörpere ein Relikt, das auf Erbprivilegien und Vermögensbesitz gründe. Gefordert wird eine Demokratisierung im Sinne der gesamten Stadtbevölkerung.
Die linke Mehrheit des Berner Stadtrats hatte schon Ende 2023 deutlich gemacht, dass sie sich ein Ende der Burgergemeinde in ihrer heutigen Form wünscht. Sie überwies damals ein Postulat aus SP-Reihen. Der Vorstoss fordert eine Strategie, wie Einwohner- und Burgergemeinde mittelfristig vereinigt werden könnten.
Für die Abschaffung der Burgergemeinden im Kanton Bern bräuchte es allerdings eine Änderung der Kantonsverfassung. Das wurde zuletzt 1993 erfolglos versucht.