Briefkasten voll «Spam»
Politiker muss für unfrankierte Briefe blechen

Jede Woche hat Manuel Widmer von der Berner Grünen Freien Liste dicke, anonyme Briefe im Briefkasten. Eine Racheaktion der SVP?
Publiziert: 08.02.2013 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:05 Uhr

Seit neun Monaten gehe das jetzt schon, klagt der Grüne Berner Stadtrat Manuel Widmer. Mehrmals in der Woche findet er ein ein dickes Couvert, vollgestopft mit alten Zeitungen, in seinem Briefkasten. Ohne Absender. Und ohne Briefmarke drauf, berichtet die «Berner Zeitung».

Deswegen folgt wenige Tage später die Rechnung der Post fürs Porto. Für die schweren Briefe können das bis zu sieben Franken sein! Widmer ist total frustriert.

Natürlich wollte der Politiker die Post überzeugen, diese Junk-Briefe gar nicht zuzustellen. Keine Chance: «Die Post ist verpflichtet, die ihr übergebenen Sendungen zuzustellen», schrieb der Kundendienst.  «Ich bin ratlos», sagte Widmer der «Berner Zeitung».

Auch die Polizei will nichts unternehmen. Der anonyme Absender mache an sich ja nichts Verbotenes.

Die Post hat nur diesen Rat: Widmer könne die Briefe mit dem Vermerk «abgelehnt» in den nächsten Briefkasten werfen oder ungeöffnet zur Post bringen. Dann müsse er nichts zahlen.

Da kann Widmer nur den Kopf schütteln: «Der Aufwand für mich bleibt gross».

Rache der SVP?

Hat Widmer, Mitglied der GFL, der Grünen Freien Liste,  einen Verdacht, was das Motiv hinter der unerwünschten Post sein könnte?

Ja, Rache! Die SVP habe schon zum zweiten Mal ihr «Extrablatt» an alle Schweizer Haushalte verschickt. Und er, Widmer, habe mehrfach dazu aufgerufen, diese Publikation zurückzuschicken.

Jetzt hofft Widmer auf den Pöschtler. Dieser habe mittlerweile grosses Verständnis für seine Not gezeigt. Dtails wollte Widmer nicht verraten. (snx)

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