Ein gewaltiges Unwetter tobte in der Nacht auf heute im Raum Bern. In Thun fegte bereits am späteren Mittwochnachmittag ein Hagelsturm mit starkem Regen nieder. Mit einer desaströsen Kraft: Bis am Donnerstagmittag gingen bei der Kantonspolizei 120 Schadenmeldungen ein, 75 davon betrafen die Region Thun (BLICK berichtete).
Die Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun – zum Beispiel in der AEK Bank in Thun. Deren Tiefgarage sei innerhalb von 15 Minuten überflutet gewesen – voll Hagel, sagt Parkwächter Anton Allemann (71). «Wir mussten Sperren einrichten, dass das Wasser nicht in die Bank gelangt. So etwas habe ich noch nie erlebt.»
Ähnlich erging es Helen Zbinden (47): «Wir wussten, dass die Garageneinfahrt im Parterre gefährdet war, also versuchten wir den Hagel wegzuschaffen.» Damit hatte sie wenig Erfolg: Die Hagelkörner verstopften den Abfluss. «Es war aussichtslos», sagt Zbinden. Auch sie rief die Feuerwehr.
Der Sturm richtete teils grosse Zerstörung an – unter anderem bei Peter Michel (76): «Alle Rosenköpfe wurden abgeschlagen. Dabei habe ich sie erst kürzlich gerichtet. Und jetzt ist alles kaputt.» Er selbst konnte sich und sein Auto gerade noch rechtzeitig in die Garage bringen. «So etwas habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.»
Andere erwischte der Sturm unterwegs: «Es war ein unglaublicher Lärm im Auto, als die Hagelkörner einschlugen», sagt Christoph Keller aus Blumenstein, der gestern Abend in Thun war. Er flüchtete mit dem Auto auf einen überdachten Migros-Parkplatz. «Ich habe so etwas noch nie erlebt. Zum Glück hat es an unserem Auto keine Schäden gegeben.»
Auch Fabio Wittwer war während des Sturms auf den Strassen Thuns unterwegs: «Die Hagelkörner knallten so sehr auf die Frontscheibe, dass ich Angst hatte, diese gehe bald zu Bruch», sagt er zu BLICK. «Also sowas habe ich noch nie erlebt!» Teilweise seien die Strassen plötzlich autofrei gewesen – weil sich alle irgendein Vordach suchten, wo sie darunter parkieren konnten. (btg/fr/kra)