Berner TV-Kandidat auf Grossrats-Kurs
Bauer, ledig, will in die Politik

Publiziert: 26.02.2014 um 21:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:55 Uhr
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Landwirt Bruno Martin in seinem Rebberg.
Foto: ZVG
Von Lea Hartmann

Es war ein Bauchentscheid. «Alle fünf Jahre etwas Neues, das hält jung», sagt Bruno Martin, Weinbauer aus Ligerz. Der  52-Jährige kandidiert auf der Liste der Grünen für den Grossen Rat, der Ende März gewählt wird.

Dabei wurde Martin bereits vergangenes Jahr ins kalte Wasser geschmissen – wortwörtlich. Als Teilnehmer der Sendung «Bauer, ledig, sucht ...» planschte er mit seiner Angebeteten Claudia im 14,5 Grad kalten Bielersee. Nun folgt das nächste Abenteuer.

«Ich bin Quereinsteiger»

«Ich habe mir noch gar nicht überlegt, was passiert, wenn ich tatsächlich gewählt werde», sagt Martin. Trotz fehlender politischer Erfahrung glaubt er, im Grossen Rat etwas bewegen zu können. «Ich bin ein Quereinsteiger», sagt er. Als Bauer und alleinerziehender Vater wisse er aber, welche Anliegen es auf dem Politik-Parkett zu vertreten gelte. 

Die Anfrage für die Kandidatur kam von einem Kollegen, der bereits politisch aktiv ist. «Er rief an und sagte: ‹Bruno, wir brauchen unbedingt Stimmen, wir wollen einen Sitz zurückgewinnen›», erzählt Martin.

Kinder waren skeptisch

Seine vier Kinder waren vom Entschluss, in die Politik einzusteigen, wenig begeistert. Sie reagierten ähnlich skeptisch wie auf die Teilnahme bei «Bauer, ledig, sucht ...».

Diese sei damals «eine Notlösung» gewesen, sagt Martin rückblickend. «Ich hatte schlicht keine Zeit, eine Frau zu suchen.» Er war zu beschäftigt mit der Betreuung seiner Tochter Leslie-Ann, die an einer Stoffwechsel-Krankheit leidet und im Herbst eine Spenderlunge bekam, und der Arbeit auf dem Hof.

Nun sei jedoch alles anders. Leslie-Ann gehe es viel besser. Und mit Claudia, die er in der TV-Sendung kennenlernte, ist er noch immer zusammen. Mittlerweile wohne sie bei ihm und helfe neben ihrem Job auf dem Hof kräftig mit, sagt Martin. Nach erfolgreichem Abschliessen des Projekts Liebe kann nun also das Projekt Politik folgen.

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