Ein Wahnsinnsritt mit Folgen! Am Samstagmorgen bretterten zwei Schweizer mit ihren BMW über die deutsche A5 bei Bad Bellingen. Dicht hintereinander rasend lieferten sie sich laut der Polizei ein illegales Rennen. Eine mobile Geschwindigkeitsmessung wurde ihnen dabei zum Verhängnis: Die jungen Männer hatten 245 km/h auf dem Tacho – erlaubt wären 120 km/h gewesen!
BLICK hat nun die beiden Raser im Kanton Bern ausfindig gemacht. Es handelt sich um die Kollegen Robin D.* (32) und Matthias K.* (31). Weil der Jüngere der beiden wegen des Vorfalls um seinen Job bangt, traut sich nur Robin D., über den Tempoexzess zu sprechen.
Der BMW ist erst eine Woche in den Händen des Rasers
«Wir sind Samstag früh für einen Weekendtrip zu sechst losgefahren», erinnert sich der Berner. Deswegen seien sie auch mit zwei Autos unterwegs gewesen. Auf der Autobahn konnte Robin D. dann nicht widerstehen: «Ich hatte das Auto neu und wollte es einfach einmal testen.» Erst etwa eine Woche nennt er den BMW M2 Competition (410 PS stark) sein Eigen.
Der Raser sagt, er habe dann auf einer Strecke ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ordentlich aufs Gas gedrückt: «Mehr als 245 km/h hatte ich aber nie auf dem Tacho. Dann kam das 120er-Schild, ich habe aber leider erst die zweite 120er-Tafel gesehen.» Zähneknirschend gibt er zu, nicht sofort gebremst zu haben: «Ich habe meinen BMW nur ausrollen lassen.»
Zu spät. «Auf einmal sehe ich ein Polizeiauto mit einer Leuchtschrift im Rückspiegel.» Direkt beim nächsten Parkplatz sei er rausgefahren. Sein Kollege Matthias (unterwegs in einem BMW 235i) sei ihm aus Solidarität gefolgt. Robin D. beteuert: «Er ist nie schneller als 120 km/h gefahren!»
Der Berner verneint Rennen – doch die Polizei vermeldet das Gegenteil
Der «Freundschaftsdienst» sei Matthias K. dann aber zum Verhängnis geworden, behauptet der Berner: «Da er auf dem Parkplatz zu uns gestossen ist und er ein ähnliches Auto hat, ging die Polizei von einem Rennen aus.» Wohl nur die halbe Wahrheit, denn die deutsche Polizei schreibt in ihrer Medienmitteilung, dass beide Männer mit 245 km/h erwischt wurden. Und: Sie spricht von einem vermeintlichen Rennen.
«Ein Rennen war es definitiv nicht», verteidigt Robin D. sich und seinen Raser-Freund weiter. «Dieses Risiko wäre ich nie eingegangen!» Schliesslich habe er ja auch noch Kollegen im Auto gehabt. Aber ja: «Ich habe einen Fehler gemacht!»
Robin D. kündigt an, dass er die Busse anstandslos bezahlen werde – auch das dreimonatige Fahrverbot in Deutschland will er akzeptieren. Ob ihn der Exzess auch in der Schweiz den Führerausweis kostet, weiss er noch nicht. Am Herzen liegt Robin D. aber eines: «Ich bin ein anständiger Schweizer Bürger und kein notorischer Raser!»
* Namen geändert