Stromschlag-Drama in Châble VS
Freunde mussten Tod des Teenagers (†15) mitansehen

In Châble VS wurde am Samstag ein 15-jähriger Junge durch einen Stromschlag getötet. Der Teenager war auf das Dach eines Zugwaggons gestiegen.
Publiziert: 27.04.2019 um 21:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2019 um 07:16 Uhr
Ein 15-jähriger Junge ist am Samstag auf einen Bahnwagen in Châble VS geklettert – und wurde durch einen Stromschlag getötet.
Foto: Screenshot/Google Street View

Das Drama ereignet sich kurz vor 16 Uhr in Châble/Bagnes VS: Ein Teenager aus der Region begibt sich zusammen mit Freunden ins Gleisbett des Bahnhofs, von wo aus der 15-Jährige aufs Dach eines Waggons klettert. Doch die verbotene Aktion endet fatal: An der Fahrleitung entsteht plötzlich ein grosser Farbbogen, der dem Teenager einen schweren Stromschlag versetzt.

Mehrere Freunde müssen mitansehen, wie der Jugendliche mit schweren Verletzungen an Ort liegen bleibt. Der Walliser wird zwar kurz darauf mit dem Helikopter ins Spital nach Sitten geflogen, doch für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Er bezahlt den Besteigung des Zugs mit seinem Leben.

Ähnliche Vorfälle gibt es immer wieder

Während der Rettungsarbeiten musste der Zugsverkehr vorübergehend unterbrochen werden. Eine Untersuchung soll nun den genauen Unfallhergang abklären. Ebenfalls noch nicht bekannt ist, warum der Jugendlichen auf den Wagen geklettert war. Für die Freunde des Opfers wurde ein Care-Team zur psychologischen Betreuung aufgeboten.

Trotz Warnungen kommt es immer wieder zu vergleichbaren Unfällen, die für die Betroffenen oft tödlich verlaufen. Ein SBB-Sprecher weist auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA darauf hin, dass sich niemand in der Nähe von Fahrleitungen aufhalten dürfe. Es gebe auch entsprechende Warnschilder, die auf die Lebensgefahr hinwiesen. «Wer sich an die Regeln und gesetzlichen Vorschriften hält, gefährdet sich auch nicht», sagte der SBB-Sprecher.

War Alkohol im Spiel?

Oft ist bei solchen Unfällen jugendlicher Übermut, oder auch Alkohol im Spiel, wenn jemand auf einen abgestellten Bahnwagen steigt. Die Gefahr geht in diesem Fall nicht von einer direkten Berührung einer Fahrleitung aus.

Bei diesen Starkstromleitungen genügt eine Annäherung an die Fahrleitung, damit es zu einem so genannten Lichtbogen für ein Überspringen des Stroms kommt. Dieser Lichtbogen bildet sich zwischen Leitung und Körper. Mit 15'000 Volt übersteigt die Fahrleitungsspannung bei der Bahn die Spannung in den privaten Haushaltsteckdosen fast um rund das 70-fache. (rad/cat/SDA)

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