Fritz M. (†46) habe immer wieder Frauenprobleme gehabt.
«Er hatte eine feste Freundin, soviel ich weiss, aber nebenbei auch noch andere Frauen», glaubt die Wirtin im Restaurant Bahnhof in Grünenmatt, der Stammbeiz des am Samstag in Lützelflüh BE tödlich verunfallten Landmaschinenhändlers zu wissen.
Die Freundin soll wenige Tage vor seinem Tod Schluss gemacht haben, will eine ehemalige Schulfreundin und Nachbarin von Fritz M. gehört haben.
Sie wollten ihm den Schlüssel abnehmen
Hat sich der 46-Jährige deshalb am Samstagabend im Pub «Blauer Aff» volllaufen lassen, bevor er ins Auto stieg und nur 500 Meter weiter in einem Bach landete?
Fritz M. war zuerst bei Bekannten in Grünenmatt. Danach ging er ins Pub und konsumierte zwei Drinks. Das waren offenbar zwei zu viel.
«Ihm ging es wirklich sehr schlecht, wir haben ihm den Schlüssel abnehmen wollen», sagt die Pub-Pächterin. «Aber er hat versprochen, bloss im Wagen zu schlafen. Deshalb liessen wir ihm den Autoschlüssel.»
Doch Fritz M. setzt sich dennoch ans Steuer. In der ersten Linkskurve fährt er geradeaus, sein Auto landet kopfüber im Bach.
Fritz M. blieb zunächst unentdeckt
Die Landstrasse wird nicht oft befahren, deshalb bleibt der Verunfallte zunächst unentdeckt. Erst einige Zeit später finden ihn die nachfolgenden Fahrzeuge - doch sie können den 46-Jährigen nicht mehr reanimieren.
«Ich hoffe, er ist nicht ertrunken. Hoffentlich musste er nicht leiden», sagt die Bahnhöfli-Wirtin. Der Stammgast lag ihr sehr am Herzen, Tränen kullern über ihre Wangen.
«Er war ein Lebemann, aber ein ganz feiner Mensch. Weil er in der ganzen Schweiz Landmaschinen auslieferte, kannte er jedes Dorf in der Schweiz»
«Er war ein guter Autofahrer»
Vor Kurzem habe Fritz M. seinen Eltern das Haus abgekauft, es befindet sich mitten in den Emmentaler Hügeln. Vom Blauen Affen und dem Restaurant Bahnhof, die sich im selben Haus befinden, wären es nur wenige Kilometer weit bis nach Hause gewesen.
«Er war ein guter Autofahrer. Sein Tod trifft mich sehr. Aber er war einer, der sein Leben wenigstens ausgekostet hat. Er hat mit seinen 46 Jahren vielleicht mehr erlebt und geniessen können, als andere, die doppelt so alt werden», sagt die Wirtin.