Der Bauernhof ist aber gleichzeitig die Zentrale der IG Hornkuh, die sich für Tierschutz einsetzt. «Täglich kämen wichtige Unterlagen und Unterschriften – wenn der Pöstler denn nur kommen würde.» Stattdessen muss der Aktivist selbst nach Moutier BE fahren, um seine Post abzuholen.
«Früher waren die Autos der Post mit Spikes ausgerüstet. Die wurden weggespart, das hat man mir auf der Postfiliale gesagt.» Post-Sprecher Bernhard Bürki bestätigt, dass es auf der Strecke zu Familie Capaul Probleme gibt: «Es stimmt, dass der Pöstler im Januar einen Unfall hatte. Das Auto rutschte von der vereisten Strasse.»
Folge: Totalschaden! «Wenn es wegen der gefährlichen Strassenverhältnisse nicht geht, dann geht es halt einfach nicht», sagt Bürki. Für Bergbauer Capaul ist das nur eine billige Ausrede: «Die letzten Jahrzehnte kam die Post immer, und ich schaffe die Fahrt ja auch.» Er will nun Geld vom gelben Riesen: «Ich fordere 50 Rappen pro nicht zugestelltem Brief zurück.»