Bernmobil wird ab September Teil des nationalen Schwarzfahrer-Registers werden. Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht von Radio Energy Bern. «Im Moment sind wir noch in der Testphase, damit bei der Umstellung im September alles klappt», sagte Meyer.
Die Branche des öffentlichen Verkehrs hat die zentrale Datenbank im April in Betrieb genommen. Sie wird laufend erweitert. Bis Ende Jahr sollen knapp 100 Transportunternehmen angeschlossen sein. Personen, die immer wieder ohne gültigen Fahrausweis unterwegs sind, sollen so einfacher ermittelt und schweizweit mit einheitlichen Bussgeldern zur Kasse gebeten werden.
Es wird teurer für Wiederholungstäter
Bei Bernmobil zahlten Schwarzfahrer bislang jedes Mal 100 Franken. Neu ist dies bloss der Tarif für Personen, die zum ersten Mal erwischt werden. Beim zweiten Mal werden bereits 140 Franken fällig, ab dem dritten Mal 170 Franken.
Die Busse kann nicht mehr direkt im Bus oder im Tram bezahlt werden, wie Rolf Meyer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Vielmehr werden zuerst die Personalien aufgenommen - und dann wird in der Datenbank nachgeschaut, ob der Sünder in den letzten zwei Jahren schon einmal in Bern oder anderswo schwarz gefahren ist.
Auch Kinder im Register aufgelistet
Das Register sorgte letzet Woche für Aufsehen. In der neu angelegten Schwarzfahrer-Datenbank finden sich sogar Einträge von noch jüngeren Kindern. Aktuell sind demnach in der Datenbank drei Dreijährige, zwei Vierjährige und zehn Fünfjährige vermerkt.
Noch viel mehr Einträge sind es in der Alterskategorie der Sechs- bis Zwölfjährigen. Dort wurden bis heute rund 2600 Sünder erfasst.
Immerhin: Die kleine Jara (5) entgeht einem solchen Eintrag. Die Fünfjährige Schaffhausen kassierte eine Busse, weil sie im Bus kein Billett dabei hatte und ihre Schwester Sora (10) noch keine zwölf Jahre alt war. Der Kontrolleur liess das kleine Mädchen den Zettel sogar unterschreiben. Nach einem landesweiten Aufschrei wurde die Busse annulliert. (SDA/jmh)