Nachdem die Corona-Impfung zu Beginn nur in speziellen Zentren verabreicht wurde, erhalten nun auch die ersten Hausarztpraxen Lieferungen des Impfstoffs. Das Problem: Auch wenn bereits fleissig geimpft wird, wissen die Hausärzte noch immer nicht, wie viel Geld sie für einen Stich erhalten.
In einem ersten Schritt wurde zwar ein Vertrag ausgehandelt – die darin festgehaltenen Entschädigungen reichten allerdings bei weitem nicht, betont Felix Huber, Hausarzt und Vorstandsmitglied des Ärztenetzwerks Medix. «Derzeit sind 14.50 Franken als Entschädigung für eine Impfung vorgesehen. Das reicht nicht einmal für die Registrierung.»
Laut Huber werden bei einer handelsüblichen Impfung, beispielsweise gegen Zecken, rund 50 Franken abgerechnet. Eine Covid-19-Impfung sei allerdings komplizierter: «Wir müssen deutlich strengere Regeln einhalten. Zudem müssen wir nach der Corona-Impfung den Patienten 15 Minuten überwachen, das ist nicht üblich.»
Das gehe ins Geld: «Wenn wir den ganzen Prozess für eine Corona-Impfung abrechnen, kommen wir auf rund 90 Franken», rechnet Huber vor. Insgesamt sei der Aufwand etwa fünfmal höher als bei einer normalen Impfung – die Entschädigung Stand heute aber dreimal tiefer.
Die Hausärzte seien bereit, die Impfung für 50 Franken durchzuführen. «Mit diesem Betrag können wir wenigstens die Kosten decken», so Huber. Er betont, es gehe nicht darum, sich an der Impfung zu bereichern. «Aber wir brauchen eine vernünftige Aufwandsentschädigung – sonst kann es sein, dass sich manche Praxen weigern, die Impfung durchzuführen.»
Verhandlungen laufen weiter
Philippe Luchsinger, Präsident des Hausärzteverbands, sagt, man sei derzeit in Verhandlungen mit dem Bund, den Kantonen und den Versicherern. «Es ist klar, dass 14.50 Franken pro Impfung nicht das Ziel sein können. Aus unserer Sicht muss die Impfung mindestens kostendeckend sein.»
Wie hoch dieser Betrag sei, wisse man noch nicht genau. «Am Ende sollen alle Ärzte in der Schweiz pro Impfung gleich viel erhalten», so Luchsinger. Geplant sei, bis Mitte Februar die Verhandlungen abschliessen zu können.
Auch die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) bestätigt auf Anfrage von BLICK, dass man derzeit mit den Ärzten verhandle. Weitere Details will die GDK nicht bekannt geben.
Hausarzt Felix Huber betont, dass es nun dringend eine Lösung brauche. Für ihn ist klar: «Wenn die Krankenkassen uns nicht mindestens 50 Franken für die Covid-Impfung bezahlen, müssen wir die Differenz dem Patienten in Rechnung stellen.»
Apotheken: Start noch unklar
Auch bei den Apotheken ist die Frage nach der Entschädigung noch offen und wird derzeit verhandelt. Der Branchenverband Pharmasuisse schreibt in einer Mitteilung: «Die vom Bund vorgeschlagene Abgeltung deckt gemäss den Berechnungen von Pharmasuisse die effektiven Kosten nicht.»
Wann in den Apotheken geimpft werden kann, ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Im Kanton Zürich etwa sei der Start Anfang April angedacht, sagt Reto Steinmann, Geschäftsführer des Apothekerverbands Kanton Zürich. «Wenn es schnell gehen sollte, sind wir aber auch ab dem 1. März bereit.» Der genaue Startzeitpunkt hänge unter anderem von der verfügbaren Menge an Impfstoff ab.
Im Kanton Zürich stehen laut Steinmann 174 Impf-Apotheken bereit. «Derzeit befinden sich zudem 300 Mitarbeitende der Apotheken in Weiterbildung, um am Tag X bereit zu sein.»
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen