Bei Barbara Hegner (82) in Amsoldingen BE verenden die Fische
«Der Naturschutz ist schuld»

Da das Ufer undicht ist, verenden jedes Jahr Fische sowie Frösche in einem 38 Hektar grossen See in Amsoldingen BE. Obwohl Barbara Hegner seit Jahren vor diesem Problem warnt, hat sich bis heute noch nichts getan.
Publiziert: 28.07.2015 um 21:47 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:15 Uhr
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Barbara Hegner will weiteres Fischsterben verhindern.
Foto: Peter Mosimann
Von Roland Gamp

Ein übler Geruch weht über das herrschaftliche Anwesen von Barbara Hegner (82) in Amsoldingen BE. Fischskelette liegen auf dem ausgetrockneten Boden. «Am Samstag fand ich hier über 150 grosse und Tausende kleiner ­Fische sowie Frösche. Alle mussten elend sterben.»

Hegner ist die Enkelin der berühmten Berner Aristokratin Louise Elisabeth de Meuron († 97). Sie zog vor 30 Jahren in das Schloss Amsoldingen. Auf dessen Grundstück liegt ein 38 Hektar grosser See. Barbara Hegner erklärt: «Das Ufer ist undicht. Dadurch läuft Seewasser in ein daneben liegendes ­Becken. Dort bildet sich ein grosser Teich.»

In diesen gelangen auch die Fische aus dem See – und landen in einer Falle. «Das Wasser läuft unterirdisch ab», erklärt Hegner, «und oben verdunstet es, wenn es sehr heiss ist. Für die Tiere gibt es kein Entkommen mehr.»

Mehrmals habe sie das traurige Szenario miterleben müssen. Aber: «So schlimm wie jetzt war es noch nie.» Schon vor Jahren reagierte die ehemalige Ärztin. Sie wollte das Becken auf eigene Faust zuschütten, wurde aber von den Behörden gestoppt. «Sie zwangen mir sogar eine Busse auf.»

Das Land gehört zwar Barbara Hegner. Es liegt aber in einem Naturschutzgebiet, in dem nichts verändert werden darf. «Unzählige Male habe ich seither mit den Verantwortlichen verhandelt. Aber sie haben bisher nichts getan. Und ich selber darf ja nichts machen.»

Das Berner Amt für Landwirtschaft und Natur bestreitet dies. Man habe extra Spezialisten aufgeboten, und zudem hole die Gemeinde derzeit eine Offerte ein, um die Situation zu verbessern. Frau Hegner habe das Fischereiinspektorat ausser­dem erst 48 Stunden vor der Tragödie gewarnt, was zu spät gewesen sei.

Empört fuchtelt die Schlossherrin mit den Armen, sie ist am Verzweifeln: «Das ist eine Frechheit. Ich warne seit Jahren vor diesem Problem. Es hat sich einfach nie jemand darum gekümmert. An diesem Fisch-­Drama ist der Naturschutz schuld.»

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