Bedrohte den Taxichauffeur mit Teppichmesser
Slowene muss Schweiz wegen 71.20 Franken verlassen

Weil er die Fahrt nicht bezahlen wollte, bedrohte ein Slowene Ende Januar einen Taxifahrer mit einem Teppichmesser. Nun wurde der 26-Jährige verurteilt: Er kassiert eine saftige Geldbusse und muss die Schweiz für fünf Jahre verlassen.
Publiziert: 28.05.2020 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2020 um 17:57 Uhr
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Das Bezirksgericht Aarau verwies den 26-jährigen Slowenen des Landes. Dazu muss er eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten absitzen und eine Busse von 500 Franken zahlen.
Foto: Philippe Rossier

Ein 26-jähriger Slowene ist zwar seit 2014 in der Schweiz – muss diese jetzt jedoch verlassen. Schuld daran ist sein Verhalten in der Nacht des 25. Januar. Während einer Taxifahrt von Olten SO nach Aarau bedroht der Mann mit einem Teppichmesser den Chauffeur. Der Grund: Er wollte die 71.20 Franken Fahrkosten nicht bezahlen.

Seine Tat hat nun enorme Folgen: Am Mittwoch spricht das Bezirksgericht in Aarau den 26-Jährigen schuldig. Es verurteilt ihn zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten und einer Busse von 500 Franken. Dazu wird er für fünf Jahre des Landes verwiesen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Wollte Taxameter ausschalten und nur 20 Franken bezahlen

«Hätte ich diese 71.20 Franken bezahlt, sässen wir alle heute nicht hier», sagt er gleich zu Beginn der Gerichtsverhandlung. Seit der Tatnacht sitzt er in Sicherheitshaft.

Am 25. Januar steigt er am Bahnhof Olten kurz vor 1 Uhr morgens in ein Taxi – betrunken und auf Kokain. Seine Fahrt soll am Wohnort einer Frau enden. Nachdem das Taxi losfährt, fordert er vom Chauffeur, das Taxameter auszuschalten. Er will dem Taxifahrer bloss 20 Franken bezahlen.

Doch der wehrt sich. Daraufhin zückt der Fahrgast laut Anklage ein Japanmesser aus seiner Arbeitshose und fuchtelt mit Stichbewegungen in Richtung Bauch des Taxifahrers, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Bereits 50 Minuten nach der Tat verhaftet

Der Taxifahrer bleibt gelassen und fährt weiter. Am Zielort angekommen, fragt der Slowene nach dem Preis. Der Fahrer nennt den Betrag von 71.20 Franken. Der Gast weigert sich, diesen zu bezahlen: «Ich dachte, dieser Preis sei zu hoch», sagt er gegenüber den Aarauer Bezirksrichtern, und gibt dann zu: «Später habe ich mich informiert, und ich weiss nun, dass dieser Preis realistisch ist.»

Daraufhin soll der Slowene sein Japanmesser zum zweiten Mal gezückt und an den Hals des Taxifahrers geführt haben. Ausserdem fordert er lautstark das Portemonnaie. Der Taxifahrer rennt davon und alarmiert die Kantonspolizei.

Auch der berauschte Slowene flüchtet, ohne das Portemonnaie mitzunehmen. Nur 50 Minuten später wird er von der Polizei verhaftet. Seither sitzt er in Haft. Und wird die Schweiz bald verlassen. (sib)

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