Beat Boss (63) versteht die Welt nicht mehr. Mitte September steht der begeisterte Hobby-Videograf bei der Hochzeit eines Bekannten im Einsatz. Er hält den unvergesslichen Tag in all seinen Facetten mit seiner Lieblingskamera, einer alten Canon XM 1, fest.
Die Kamera habe ihn zum Kaufzeitpunkt «sicher einen vierstelligen Betrag» gekostet, sagt Boss zu Blick. Mit der passenden Software will er zu Hause die verschiedenen Clips zu einem Hochzeitsfilm zusammenschneiden. «Es sollte ein tolles Geschenk für einen Freund werden», sagt der Kleindöttinger.
Alle Videokassetten weg
Doch dazu kommt es nicht mehr. Auf dem Weg nach Hause lässt Boss die Tasche mit der Videokamera im Zug liegen. Wo genau, weiss er nicht mehr. «Entweder war es in der S-Bahn Richtung Zürich Hauptbahnhof oder aber im Interregio nach Hause.»
Im Sack befindet sich nicht nur die Kamera, sondern auch die Videokassetten. Auf diesen ist das gesamte Filmmaterial gespeichert. Obwohl Boss sofort reagiert und eine Verlustanzeige bei der SBB aufgibt, erhält er sein Material nicht mehr zurück.
Finderlohn in Aussicht
Boss ist untröstlich. «Ich verstehe nicht, wie mir so etwas passieren konnte», sagt der 63-Jährige. Er ist überzeugt, dass ihm die Kamera gestohlen wurde. «Die Aufnahmen sind für eine aussenstehende Person nichts wert. Meinem Freund aber hat der Kamera-Dieb die Hochzeit ruiniert.»
Boss geht es weniger um die teure Kamera als um die Kassetten. «Wenn ich diese zurückerhalten würde, wäre ich schon einmal sehr dankbar.» Als Zeichen der Dankbarkeit würde er auch einen Finderlohn bezahlen, sofern die Kassetten wieder auftauchen. Für ihn ist klar: «Meinem Freund würde es die Erinnerungen an die Hochzeit retten.» (zis)