Die Burg Grünenberg war eine von drei Anlagen auf dem Schlossberg ob Melchnau. Die Freiherren von Grünenberg erbten den Komplex im 13. Jahrhundert. 1444 ging die Burg an die Stadt Bern und verlor an Bedeutung. Nach einem Brand wurde sie um 1530 aufgegeben und abgebrochen, wie der archäologische Dienst in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.
Die Burganlage erfuhr über die Jahrhunderte verschiedene bauliche Anpassungen. So wurden der Turm und die beiden Wohnbauten vergrössert oder aufgestockt.
Die Untersuchungen zeigten, dass die Burgherren mehrmals den Zugangsweg und das Tor verlegten. Auf einen einfachen Weg zu Beginn folgte eine regelrechte Inszenierung des Zugangs, indem der Weg an der Umfassungsmauer entlanggeführt wurde.
Weniger im Fokus der Burgenforschung steht normalerweise die Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln. Eine Überraschung war deshalb die Entdeckung einer Küche, die über eine grosse Herdstelle verfügte. Bei der Aufgabe der Burg landete ein Teil des Kücheninventars im Sodbrunnen.
Neben dem 27 Meter tiefen Sodbrunnen, ergänzte eine hölzerne Druckwasserleitung die Wasserversorgung der Burgbewohner. Die Burgkapelle, die einen einzigartigen und original erhaltenen Tonplattenboden aufweist, gilt als weitaus bekanntester Befund von Grünenberg.
Ein überregionaler Vergleich von Burgkapellen zeigt laut Denkmalpflege auf, in welcher hohen Liga der damaligen Adelslandschaft die Grünenberger spielten.
Ein lokaler Verein setzt sich für den Erhalt und die Pflege der Burgruine ein. Am 14. Oktober findet im Kirchgemeindesaal Melchnau eine öffentliche Buchpräsentation statt.