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Baselbieter Landrat beschliesst Untersuchungskommission zur BLKB

Es wird eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) geben. Der Landrat hat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat stillschweigend überwiesen.
Publiziert: 16:57 Uhr
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In einem Postulat fordern die Baselbieter Landräte Peter Riebli (SVP), Marco Agostini (Grüne) und Manuel Ballmer (GLP) eine parlamentarische Untersuchungskommission zur Basellandschaftlichen Kantonalbank. (Archivbild).
Foto: GEORGIOS KEFALAS
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die PUK soll klären, was sich rund um die BLKB, ihrer Tochtergesellschaft Radicant und wiederum deren Zusammenschluss mit dem Treuhänder Numarics abgespielt hat. Die Ereignisse hatten zu einem Abschreiber von 105 Millionen Franken bei der BLKB auf die Radicant geführt. Erst am Mittwoch hatte die BLKB angekündigt, sich von der Radicant trennen zu wollen.

In ihrem Postulat schreiben Peter Riebli (SVP), Marco Agostini (Grüne) und Manuel Ballmer (GLP), der BLKB-Bankrat habe sich im Bezug auf Wachstumsaussichten getäuscht - oder täuschen lassen. Es entstehe der Eindruck, die Aufsichtsorgane hätten ihre Verantwortung «nicht im notwendigen Masse» wahrgenommen. Die GPK hatte die Schaffung einer PUK einstimmig befürwortet.

Auch zum Jahresbericht der Bank gab es im Landrat keine Debatte. Florian Spiegel (SVP), Präsident der Finanzkommission, hatte das Parlament gebeten, diesen als Zeichen der Unterstützung der Bank durch den Kanton zur Kenntnis zu nehmen. Das geschah dann auch mit deutlich mit 59 zu 7 Stimmen bei 5 Enthaltungen.

Zuvor war am Morgen ein Vorstoss gescheitert, der Finanzdirektor Anton Lauber (Mitte) das BLKB-Dossier entziehen wollte. Zwar gab es mit 39 zu 38 Stimmen bei 2 Enthaltungen eine Mehrheit, die sich für eine Dringlichkeitserklärung aussprach. Jedoch wurde das notwendige Zweidrittelmehr nicht erreicht.

Die Radicant wurde 2021 von der BLKB gegründet. Sie bot «personalisierte Finanzberatung» und «nachhaltige Finanzlösungen» an. Der frühe Erfolg blieb jedoch aus und es kam in der Folge zu ersten Abschreibungen seitens der BLKB.

Auf Ende 2024 fusionierte die Radicant mit Numarics. Doch auch das verhalf der strauchelnden BLKB-Tochter offenbar nicht zum Erfolg. Stattdessen kam zum kurzfristig angekündigten Grossabschreiber beim Mutterkonzern. Nach diesem räumten unter anderem BLKB-CEO John Häfelfinger und Bankratspräsident Thomas Schneider ihre Posten.

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