Ballern im Cabaret, Prostituierte als Geiseln
Sieben Jahre für Puff-Amok Ferenzio G.

Der Italiener Ferenzio G. (62) drehte letzten Mai im Blue-Lagoon in Wohlen komplett durch, weil er sein Portemonnaie vermisste. Jetzt hat er 7 Jahre Knast kassiert.
Publiziert: 01.04.2016 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:25 Uhr
Prozess «Geiselnehmer vom Puff Wohlen»; Italiener Ferenzio G. (62) steht vor Gericht
Foto: Meier Claudio
Beat Michel

Er kam per Kastenwagen und in Handschellen zum Bezirksgericht in Bremgarten AG. Der Italiener Ferenzio G.* (62) musste sich gestern für die Geiselnahme im Nachtclub Blue Lagoon in Wohlen AG verantworten (BLICK berichtete).

Am 20. Mai 2015 hatte er für bange Stunden im Cabaret gesorgt – und sogar fünfmal mit einer Pistole geschossen. Grund für den Ausraster: ein vermisstes Portemonnaie. Ferenzio G. war Stammgast im Blue Lagoon. Als er den Verlust bemerkt, stürmt er wutentbrannt aus dem Nachtclub. Nach wenigen Minuten kommt er zurück und bedroht den Barmann Dorel S.* (47) mit einer Smith & Wesson. Im Magazin: zehn Schuss. Im Blut: 1,86 Promille Alkohol.

Mit der ungesicherten Waffe droht G., eine Tänzerin und den Barmann zu erschiessen. Er lässt zwei weitere Tänzerinnen wecken. Auch sie müssen bei der Suche nach dem Portemonnaie helfen. Damit der Barmann nicht abhaut, behält G. eine Frau als Geisel.
Der besoffene Geiselnehmer schimpft – und schiesst. Viermal in die Wand, einmal auf einen Monitor. Laut Staatsanwalt entging das Personal ­einem Querschlägern nur mit viel Glück und blieb unverletzt. Vier Stunden dauert das Drama. Der Verteidiger spielte es he­runter. G. habe nur ein bisschen Eindruck machen wollen. Die Richter nahmen die wilde Nummer hingegen sehr ernst. Sie schicken den Italiener sieben Jahre in den Knast.

* Namen der Redaktion bekannt

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