Bademeister und Bauern kommen ins Schwitzen
So freut sich die Schweiz über den Kurz-Sommer

Alle freuen sich auf den Sommer in den nächsten drei Tagen. Sogar die, die richtig krampfen müssen.
Publiziert: 22.06.2016 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:10 Uhr
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«Unser Sohn Luca geniesst sein Bad auf 'Balkonien'», schreibt eine erfreute Mutter aus Alpnach Dorf.
Foto: Leserreporter 8989

Die Sonne vertreibt den Regen-Blues. Heute, morgen und am Freitag herrscht in der ganzen Schweiz Hochsommer mit Temperaturen über 30 Grad.

Endlich können wir die kurzen Hosen montieren, grillieren, in die Badi gehen und alles nachholen, was uns der Regen die letzten Wochen vermiest hatte.

Die Badis sind parat

«Die Badgäste haben einen Drang nach Sommer und sind schon ganz ungeduldig. Auch wir freuen uns schon seit Tagen auf den angekündigten Sommer», sagt der Chef der Zürcher Badis, Patrick Müller zu BLICK. Auch wenn das viel Arbeit bedeutet: Die Mitarbeiter sind viel zufriedener, wenn die Badis voll sind, als wenn nichts läuft.

Sonnig ist die Stimmung auch im Marzili in Bern. «Es tut gut, dass es endlich Sonne und Leute gibt», sagt Bademeister Beat Wütrich. «Wir sind parat. Schon lange.» Wermutstropfen: Die Aare ist noch bitter kalt (13 Grad!). Auch der Zürichsee bringts erst auf 18 Grad.

Beim Metzger ist die Hölle los

Den Metzgern kann es egal sein. Sie erwarten einen Ansturm, weil die Leute endlich grillieren können. «Das Wetter ist super. Würste und mariniertes Fleisch laufen sehr gut», sagt Brigitte Egger von der Metzgerei Rietmann in St. Gallen.

Bisher hätten die Kunden eher Hackfleisch, Braten und Geschnetzeltes gekauft. «Bis jetzt war das Geschäft durchzogen. Aber sobald das Wetter besser ist, ist die Hölle los.»

18-Stunden-Tage für die Bauern

Viel zu tun, haben die nächsten Tage auch die Schweizer Bauern. «Sie arbeiten jetzt von früh bis spät. Da kann schon mal ein 18-Stunden-Tag zusammenkommen», sagt Daniel Staubli vom landwirtschaftlichen Zentrum Arenenberg im Thurgau.

Doch die Bauern sind froh, dass sie endlich anpacken können. «Die drei Sonnentage bringen sehr viel, denn diese Zeit ist entscheidend», sagt Experte Staubli. Wegen des Regens konnten die Bauern bis jetzt mit ihren Maschinen nicht aufs Feld.

Jetzt müssen sie Gas geben: neuen Salat und Rüebli pflanzen oder die Frühkartoffeln ernten. Endlich können sie auch die Blumenwiesen mähen und das sogenannte Öko-Heu einholen.

Mehr Hitze, mehr Bier

Vorfreude herrscht auch bei den Betreibern der vielen Public-Viewings im Land. Die meisten sind zwar wohlweisslich überdacht. Doch das Sommer-Wetter hebt die Stimmung. «Es werden wohl mehr Leute kommen und diese werden mehr konsumieren», sagt Ivo Frei, Betreiber der Vögele-Arena in Chur.

Das Timing ist allerdings nicht perfekt. Ausgerechnet am Donnerstag und Freitag ist an der Fussball-EM spielfrei. Und danach ist es fürs Erste wieder vorbei mit der Sommer-Herrlichkeit.

Es gilt für die ganze Schweiz: Der Sommer ist da. Aber wer ihn voll auskosten will, muss Gas geben. (sas)

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