Die Schweizer Armee war sein Leben. Innerhalb nur eines Jahres hat sich ein junger Mann aus dem Kanton Waadt von der Rekrutenschule über die Unteroffiziersschule bis zur Offiziersschule hochgearbeitet. Sein oberstes Ziel war es, Leutnant zu werden.
Am kommenden Mittwoch findet die Vereidigung der Offiziere statt, doch der ambitionierte Unteroffizier wird nicht dabei sein. Gestern morgen gegen sieben Uhr erfährt der Mann seinen grössten Rückschlag: Er wird nicht zum Offizier befördert, seine Qualifikationen reichen nicht aus, berichtet die Zeitung «Le Matin».
Tötet sich mit Armeepistole
Eine Welt bricht für den jungen Unteroffizier zusammen. Er geht in seinen Schlafsaal der Kaserne Bière zurück und schliesst die Zimmertür ab. Dann nimmt er seine Armeepistole hervor und schiess sich in den Mund, schildert die Zeitung «Le Matin» den gestrigen Morgen.
Niemand hörte etwas. Ein Zimmermädchen findet ihn wenige Minuten später und alarmiert die Retter. Mit einem Regahelikopter fliegen sie ihn in einen Spital, doch der Unteroffiziert stirbt auf dem Transport.
Ob die nicht geglückte Beförderung der Grund für seinen Selbstmord war, ist von Seite der Armee noch offen. Armeesprecherin Kristen Hammerich, bestätigte lediglich den Tod des jungen Unteroffiziers gegnüber «Blick.ch». Über die genauen Umstände der Tragödie gibt sie jedoch keinen Bescheid.
Ebenfalls noch unklar ist, woher der Unteroffizier die Munition für die Pistole hatte.
«Die Armee war für ihn wichtig»
Bei den Offiziersanwärtern sitzt der Schock tief. Der militärischpsychologischer Dienst wurde aufgeboten. «Es ist verrückt«, sagt ein junger Soldat. Er habe den Unteroffizier kurz vor der Tragödie gesehen. Er ging an ihm vorbei und starrte auf den Boden. «Für ihn war es sehr wichtig, ein Offizier zu werden. Was passierte, ist schrecklich.»