Ein typisches Feriensouvenir ist das nicht: Ein Schweizer Tourist (21) packt in Argentinien einen Totenschädel ein. Doch er macht die Rechnung ohne die Flughafenpolizei. Die entdeckt die menschlichen Überreste im Reisekoffer – und lädt zum Verhör.
Eingewickelt in ein Handtuch
Auf dem Friedhof La Recoleta in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sei er über den Schädel gestolpert, sagt A. B.* den Behörden. Von einem Raub will der 21-jährige Schweizer nichts wissen, heisst es im «Diario Veloz». Er habe den Totenkopf gefunden und gedacht, es sei ein originelles Mitbringsel für seine Freunde in der Schweiz. Ein anderes Medium schreibt, er habe den Knochen aus dem Abfall gefischt.
Er wickelt den menschlichen Schädel in ein Handtuch, packt ihn in einen Plastikbeutel und legt ihn in seinen Reisekoffer.
Lautsprecher-Durchsage am Flughafen
Doch den Zöllnern am Flughafen Buenos Aires-Ezeiza fällt der Totenkopf beim Röntgen des Gepäcks auf. Als B. ins Flugzeug der Lufthansa steigen will, wird er per Lautsprecher dazu aufgefordert, sich zu melden. Es gäbe «ein Problem mit seinem Gepäck». Das war letzten Montag.
Seither sitzt der Schweizer Tourist in Argentinien fest – angeklagt wegen Diebstahls. Der Polizei hat er den genauen Fundort des Schädels gezeigt. Mit Bildern aus der Überwachungskamera des Friedhofs sollen seine Aussagen nun überprüft werden.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten hat Kenntnis vom Fall, wie es gegenüber Blick.ch bestätigt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes werden jedoch keine weiteren Informationen bekanntgegeben.
Noch zu ermitteln gilt, wem der Schädel gehört. Klar ist: Auf dem Friedhofen La Recoleta liegen zahlreiche Prominente begraben – darunter auch Evita Perón. (mad)
*Name der Redaktion bekannt