Auch in der Schweizer Armee diente eine Operierte
Gipfel der Kampf-Transen

Transsexuelle Soldatinnen aus verschiedenen Ländern machen mobil. In Washington treffen sich diese Woche Armeeangehörige, die ihr Geschlecht umgewandelt haben. Oder es noch tun wollen. Sie fordern Akzeptanz und Zulassung für Transsexuelle in allen Armeen.
Publiziert: 23.10.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 10:40 Uhr
Am Transgender-Kongress in Washington berichten vier Soldatinnen dem Moderator von ihren Erfahrungen.
Foto: NICHOLAS KAMM
Von Guido Felder

18 Länder, darunter auch Schweden, Grossbritannien, Australien und Neuseeland, sind Vorreiter. Aber auch in der Schweiz können Transmenschen, wie sich Transsexuelle nennen, mit Einschränkungen Dienst leisten. Eben hat Claudia Sabine Meier (45) ihren Einsatz bei der Swisscoy-Truppe im Kosovo beendet.

Sie wurde als Andreas Heribert Meier geboren und hatte ihre Dienstpflicht als Mann erfüllt, am Schluss als Fourier. Nachdem sie sich als Andreas Meier von 2010 bis 2012 schrittweise zu Claudia Meier hatte operieren lassen, bewarb sie sich bei der Armee für einen Einsatz im Kosovo. Hier leis­tete sie bis vor kurzem Dienst als Köchin im Swiss Chalet. In der «Schweizer Illustrierten» bilanzierte sie: «Ich habe in der Armee als Transmensch keinerlei negative Erfahrungen gemacht.»

Für die Schweizer Armee war die Bernerin der erste Fall. Das ist aussergewöhnlich, denn die Richtlinien des Oberfeldarztes geben vor, dass Transsexuelle zwingend untauglich sind. Wa­rum konnte sie dennoch Dienst leisten?

Es gibt zwei Wege für Transmenschen, hier im Militär zu dienen. Armeesprecher Christoph Brunner sagt: «Bei der Militärdienst-Tauglichkeit ist es möglich, dass jemand einen abschlägigen Entscheid der Armee an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg zieht. Dieser sagt nämlich, dass es aufgrund der Dienstpflicht für Dienstwillige eine Lösung geben müsse.»

Bei Claudia Meier lag der Fall anders: Sie bewarb sich für einen freiwilligen Dienst bei der Swisscoy. Brunner: «Frau Meier hat die medizinische Einsatztauglichkeit erfüllt und wurde aufgrund ihrer beruflichen und persönlichen Fähigkeiten für eine Funktion in der Friedensförderung engagiert.»

Allerdings war die Aufnahme aus Sicht von Claudia Meier «nicht einfach». Sie hätte sich statt Köchin einen anderen Job gewünscht. Auf ihrer Homepage schreibt sie: «Die Armee kam mir sozusagen entgegen, und ich der Armee, indem ich bereit war, auch eine Anstellung in den unteren Chargen zu übernehmen.»

Am Transen-Gipfel in den USA fordern Lobbyisten, dass Transsexuelle und Transgender uneingeschränkt in der US-Armee dienen dürfen. Das Pentagon hatte vor drei Jahren Zugangshürden für Homo- und Bisexuelle aufgehoben.

Ex-Hoteldirektorin Claudia Meier wusste nichts vom Treffen in den USA. Sie sagt: «Im Militär kommt es nicht drauf an, ob man Mann oder Frau ist. Was zählt, sind Auftrag, Leistung und Disziplin.»

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