Asyl
Beim Schlepper-Business hat oft auch die Mafia ihre Hände im Spiel

Hinter der organisierten Schleppertätigkeit stehen laut dem Chef des Schweizer Grenzwachtkorps (GWK) teilweise dieselben Organisationen, die auch im Drogen- und Waffenhandel tätig sind. «Auch die Mafia hat ihre Hände im Spiel», so der GWK-Chef.
Publiziert: 08.12.2015 um 10:12 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:17 Uhr

In der Bekämpfung der Schlepper hätten die Schweizer Behörden bereits «ein paar schöne Erfolge» erzielen können, sagte Jürg Noth in einem Interview mit dem Winterthurer «Landboten» vom Dienstag. Oft gelinge es aber nicht, die grossen Fische zu fangen.

Es sei immer auch ein wenig ein Katz- und Maus-Spiel. «Sind wir erfolgreich, ändern die Schlepper ihre Vorgehensweise, worauf wir wieder unsere Taktik anpassen.»

Die Grenzwächter fokussierten sich derzeit auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und auf ihre Aufgaben im Migrationsbereich. «Die Migration ist für unsere Mitarbeitenden sehr belastend», sagte Noth. Pro Woche kämen derzeit zwischen 800 und 950 Personen in die Schweiz.

Zu den politischen Forderungen nach systematischen Grenzkontrollen sagt der Chef des Grenzwachtkorps: «Lückenlose Kontrollen sind unmöglich, weil täglich über 750'000 Personen und 350'000 Fahrzeuge die rund 1900 Kilometer lange Schweizer Grenze passieren». Eine systematische Kontrolle an den Grenzübergängen würde zu riesigen Staus führen; viele Grenzgänger könnten nicht pünktlich zur Arbeit kommen.

Vom Flüchtlingsandrang sind die verschiedenen Grenzabschnitte demnach nicht immer gleich stark betroffen. Bis zum Spätsommer habe der Schwerpunkt im Tessin gelegen. Anschliessend nahm der Migrationsdruck im Rheintal kontinuierlich zu. «Aktuell ist die Nordgrenze am stärksten betroffen», sagte Noth.

Die meisten Migranten reisten mit der Bahn. Ein grosser Teil von ihnen nutze die Nachtverbindung Mailand - Paris und durchquere die Schweiz nur im Transit. Die Passagiere in diesen Zügen stammten aus «allen möglichen Ländern». Sie wollten kein Asyl in der Schweiz, sondern wollten nach Paris weiterreisen, ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Skandinavien oder Grossbritannien.

«Die Schweiz ist eher ein Zielland für Eritreer und Somalier, weil hier schon viele Landsleute leben», erklärte Noth. Auf Gerüchte angesprochen, wonach es mit Eritreern Probleme gebe, sagt Noth: «Nein. Ausnahmen vorbehalten, verhalten sich die Eritreer im Allgemeinen ruhig und kooperativ.»

Im Gegensatz zur ersten Jahreshälfte stelle die Grenzwacht im Moment aber «nur ganz wenige Migranten aus Eritrea fest». Der Grund: Das Mittelmeer sei im Winter wegen des stürmischen Wetters schwierig zu überqueren.

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