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Ab sofort für Blick TV im Einsatz: Lionel Battegay (23).

Foto: STEFAN BOHRER

Karin Frautschi und Luisa Ita

Seine Waffe ist das Mikrofon: Der Basler Youtube-Star Lionel Battegay (23) kennt kein Pardon – er ist schlagfertig wie kein anderer. Selbstbewusst geht er durch die Strassen von Zermatt VS und sucht sich die Kandidaten für sein Online-Format «Ask Switzerland» ganz gezielt aus. Ab Montag gibts seine Umfragen einmal pro Woche auf Blick TV.

Der erste Passant, der dem 23-Jährigen ins Netz geht, ist ein einheimischer junger Mann mit violettem Pullover. «‹Grüezi› ist hier ein Schimpfwort», meint der Zermatter direkt bei der Begrüssung. «Hier sagt man ‹Güete Tag› oder ‹Sälü›.» Dann erklärt er sich trotz der misslungenen Begrüssung bereit, sich den kniffligen Fragen des Studenten zu stellen. Battegays Ehefrau Chin-Cheng Battegay (24) zückt die Kamera und filmt das Geschehen mit – der stylishe Passant schlägt sich wacker.

«Ich bin nervös»

Genau dies ist nämlich Battegays Spezialität: Mit simplen Fragen beispielsweise aus dem Bereich Geografie erwischt er die Leute bei seinen Strassenumfragen oftmals eiskalt. Im Netz erntet er mit den pointierten Zusammenschnitten viele Lacher und vor allem Klicks. Auf Youtube hat er fast 80'000 Abonnenten.

«Ich bin nervös», sagt die nächste Protagonistin, die sich der Student herausgepickt hat. Sie kennt das Format und weiss, worauf sie sich einlässt. Battegay legt los. «Wie hoch ist das Matterhorn?», fragt er. Die Einheimische mit Skateboard unter dem Arm meint kleinlaut: «Uff, das weiss ich nicht. Ich arbeite zwar auf dem kleinen Matterhorn, aber die Höhe kenne ich trotzdem nicht.» Der Internet-Star löst auf: «Es sind 4478 Meter über Meer.» Die Hauptstadt von Spanien kennt sie hingegen, der Interviewer lobt seine Kandidatin und verabschiedet sich von ihr.

Zu Beginn belächelt, jetzt ein Star

Der wohl bekannteste Fragesteller der Schweiz spaziert mit seinem Mikrofon weiter durch Zermatt, seine Frau trägt derweil das Kamera-Equipment. «Angefangen habe ich mit den Videos im Jahr 2015», erinnert er sich im Gespräch mit Blick. «Damals habe ich im Internet selbst nach solchen Videos gesucht, aber die gab es dort nur auf Hochdeutsch.»

Am Anfang habe er jedoch mit seinem Konzept nur mässig Erfolg gehabt, manche hätten ihn fast ein wenig belächelt: «Sie fragten mich: ‹Warum machst du das auf Schweizerdeutsch? Das guckt doch niemand.›»

So findet Battegay seine Kandidaten

Auch wenn ihm die Zahlen und seine grosse Beliebtheit bei den Jugendlichen recht geben würden, ganz auf eine Internetkarriere will der Master-Student der Rechtswissenschaften, der auch Chinesisch spricht, nicht setzen. «Ich möchte Anwalt werden, denn auf diesem Beruf kann ich bestimmt bis zur Pension arbeiten», meint er. «Aber die Umfragen sind einfach ein schöner Kontrast zum Alltag.»

In all den Jahren hat Lionel Battegay viele Erfahrungen gesammelt und weiss, wo er sein Publikum antrifft. «Meistens in der Nähe eines McDonald's», sagt er schmunzelnd. «Ich weiss auch nicht wieso, aber dort passieren immer die witzigsten Dinge und die Menschen sind gut gelaunt.»

Dass das Beste jeweils zum Schluss kommt, zeigt auch seine Umfrage in Zermatt wieder einmal. «Auf welchem Kontinent liegen die Vereinigten Staaten von Amerika?», fragt der Basler. Sein Gegenüber antwortet überfordert: «In Argentinien?!»

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