Schäferhund (5) beisst zweimal zu – Quartier in Angst
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Nachbarn sorgen sich um Kinder:Schäferhund (5) beisst zweimal zu – Quartier in Angst

Anwohner in Wangen bei Olten (SO) sorgen sich um ihre Kinder
Schäferhund (5) beisst zweimal zu – Quartier in Angst

In Wangen bei Olten SO geht in einem Quartier die Angst vor einem bissigen Schäferhund (5) um: Innert zwei Monaten attackierte dieser zwei kleine Hunde. Die Besitzerin des bissigen Tiers gelobt Besserung.
Publiziert: 08.10.2020 um 19:54 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2020 um 21:05 Uhr
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Anoja Toniolo (34) ist wütend. Vor gut zwei Wochen hat sie mitangesehen, wie ihr kleiner Hund Tyson (6) von einem Schäferhund attackiert wurde.
Foto: Rachel Hämmerli
Rachel Hämmerli

Die vierfache Mutter Anoja Toniolo (34) fürchtet um ihre Kinder. Es passierte vor gut zwei Wochen: Es war schon dunkel, als Toniolo mit ihrem Hund Tyson (6) und einer Freundin Gassi ging. Die Anwohnerin Rea F.* und ihr Schäferhund (5) liefen den zwei Frauen entgegen.

Toniolo kennt den Hund – er hatte vor zwei Monaten schon einen Chihuahua gebissen. Aus Angst wechselt sie die Strassenseite. «Aus dem Nichts rannte der Hund plötzlich auf mich zu», sagt Toniolo. «Er stürzte sich direkt auf Tyson». Sie habe versucht, ihren Hund wegzuziehen. «Aber er hatte ihn im Maul und schüttelte ihn», sagt die 34-Jährige. «Tyson jaulte nur, ich hatte keine Chance, ihm zu helfen!»

«Er überlebte nur knapp»

Plötzlich habe der Schäfer von Tyson abgelassen. Der kleine Malteser Tyson musste mit schweren Bissverletzungen für drei Tage in eine Tierarztpraxis. «Er überlebte nur knapp», sagt die geschockte Besitzerin.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Schäfer von Halterin Rea F.* zubeisst. Sie wohnt erst seit Juni im Quartier und vor gut zwei Monaten hat ihr Schäfer bereits einen Chihuahua schwer verletzt. Seit dem letzten Vorfall sind die Anwohner im Quartier ängstlich. «Viele von uns haben kleine Kinder oder Hunde, wir haben grosse Angst um sie», sagt eine Nachbarin von Rea F., die gerne anonym bleiben möchte. «Der Schäfer läuft viel ohne Leine herum», sagt sie.

Anwohner reagieren mit Unterschriftensammlung

Die Nachbarin organisierte deshalb eine Unterschriftensammlung, die eine Mehrheit des Wohnblocks unterschrieben hat. Die Anwohner forderten die Hausverwaltung dazu auf, einzugreifen. «Der Hund wird nicht artgerecht gehalten», sagt die Initiantin. Er würde oft den ganzen Tag hindurch in der Wohnung jaulen und bellen. «Er sollte irgendwo hin, wo er besser betreut wird», sagt die Nachbarin.

Rea F. sagt zu BLICK: «Mir tut sehr leid, was passiert ist, das ist sicher keine Bagatelle». Sie könne sich kaum erklären, warum ihr Hund zugebissen hat. «Plötzlich fiel mir einfach die Leine aus der Hand», sagt die Hundehalterin. «Wahrscheinlich wollte er ihnen nur Hallo sagen.» Womöglich sei er durch die Aufregung der beiden Frauen nervös geworden.

«Er trägt beim Spazieren jetzt einen Maulkorb»

Ihr Hund sei eigentlich ein liebes Tier und würde auch nie ein Kind verletzten», versichert sie. Doch nach den beiden Vorfällen geht sie nun auf Nummer sicher: «Er trägt beim Spazieren jetzt einen Maulkorb.» Damit wolle sie die Anwohner beruhigen. «Ich habe schon meinen Mann verloren, jetzt möchte ich den Hund nicht auch verlieren!»

Nach der Unterschriftensammlung hat sich die Hausverwaltung bei Rea F. gemeldet. «Ich muss dafür sorgen, dass kein Zwischenfall mehr passiert», sagt F. Sonst könne die Hausverwaltung verlangen, dass der Hund auszieht. «Ich werde mit ihm zu einem Hundetrainer gehen», sagt F. Die Tierarztkosten hat Rea F. bereits bezahlt. Zurück bleibt eine Bisswunde an Tysons Bauch und eine besorgte Nachbarschaft.

Das zuständige Veterinäramt wollten gegenüber BLICK aus Datenschutzgründen keine Angaben zum Fall geben.

*Name geändert

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