Antonio D. (25) fuhr ohne Fahrausweis und mit geklauten Nummernschildern zu seinem Prozess
Der frechste Raser der Schweiz

Antonio D. (25) fuhr ohne Fahrausweis der Polizei davon. Als er deswegen vor Gericht stand, kam er mit dem Auto – und wieder ohne Fahrausweis. Selbst seine Mutter ist mit ihrem Latein am Ende.
Publiziert: 29.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:11 Uhr
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Unverbesserlich: Antonio D. wurde mehrmals erwischt, als er ohne Ausweis Auto fuhr.
Foto: Facebook
Anian Heierli

Es gab eine Zeit, da hatte Antonio D.* (25) tatsächlich einen Fahrausweis. 2012 erhielt der gelernte Automobilassistent ihn auf Probe. Doch weil er die Weiterbildungskurse versäumte, war er ihn schnell wieder los. Gefahren ist er seitdem trotzdem immer wieder. So auch letzte Woche.

Nach seinem Prozess am Kriminalgericht Luzern kontrollierte ihn per Zufall die Polizei. Sie stellte fest, dass er keinen Fahrausweis besitzt, und dass die Nummernschilder am Auto geklaut waren.

Wegen derselben Delikte stand Antonio D. an diesem Tag vor Gericht: Am 22. Januar 2013 geriet er mit einem roten BMW 323i in eine Polizeikontrolle – ohne Ausweis, mit geklauten Nummernschildern, zudem war der Wagen nicht eingelöst. Antonio D. gab damals Gas. Erst fuhr er einem Polizisten über den Fuss, dann schüttelte er zwei Polizeiautos ab. Das erste brach die Verfolgung ab, weil Antonio D. mit 180 km/h durch eine Baustelle fuhr. Das zweite verunfallte. Antonio D. konnte entkommen. Ein paar Tage später schnappte ihn die Polizei dennoch – dank Hinweisen aus der Bevölkerung. Und verzeigte ihn für seine Vergehen.

Das beeindruckte Antonio D. offensichtlich nicht. Keinen Monat später, am 13. Februar 2013, fuhr er mit einem Fiat durch Chur. Die Polizei stoppte ihn, weil die Nummernschilder nicht korrekt montiert waren.

Die Mutter von Antonio D. ist verzweifelt: «Ich frage mich, weshalb er solche Sachen macht», sagt sie zu BLICK. «Wir haben alles probiert. Wollten sogar, dass er wieder bei uns einzieht.» Doch ihre Versuche blieben ohne Erfolg. Sie weiss auch nicht, ob ihr Sohn wieder fährt. «Wenn er uns besucht, nimmt er das Postauto», sagt seine Mutter. «Vielleicht stellt er den Wagen aber vorher heimlich ab.» Trotz allem hält sie zu ihrem Sohn: «Zu Hause ist Antonio ein Lieber. Er ist aber alt genug, um für sein Verhalten geradezustehen.» Antonio D. war für BLICK nicht erreichbar.

Ihm droht eine Gefängnisstrafe. Die Staatsanwaltschaft fordert ein Jahr unbedingt. Ein Aufenthalt im Gefängnis wäre wohl der einzige Weg, um sicher zu gehen, dass er sich nicht wieder ans Steuer setzt.

* Name der Redaktion bekannt

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